Dienstag, 25. Dezember 2018
Wenn ich mich nicht wieder verrechnet habe, sind es heute 15 Jahre Das hermetische Café. 15 Jahre schönste Reportagen aus aller Welt und Einbildung. Da habe ich schnell einen Baum aufgestellt, mit Kugeln beworfen - ich habe dabei sogar einen Stern getroffen, siehe Einschußloch. Denn Feste muß man feiern, wie sie fallen.
Meine Meinung.
Zur Feier habe ich schnell zwei Bilder gemalt, hier in der Schule von Fontainebleau geht das ruckzuck, auch wenn die Bilder gar nicht danach aussehen, so detailreich sind die aufgetragen, so akribisch sind die Untergründe vorbereitet. Aber das zeichnet (!) den Meister aus: Er läßt es einfach ausschauen. Es sind reportagehafte Beobachtungsstudien, zum Teil aus einem Traum. Aber der geht euch nichts an.
Ich habe dieses Jahr ein wenig Malgrund reingebracht. Aufgeräumt, neu aufgestellt, Energie freigesetzt. Manches war sehr anstrengend, wie meine Reise nach New York. Auch wenn nicht alles so ausgegangen ist, wie ich es mir gedacht hatte, bin ich immer noch stolz. Man muß bedenken, daß ich es vor ein paar Jahren kaum bis zum Supermarkt schaffte. Jetzt schon bis zum Wonder Wheel. Macht das mal.
Jemand hat in New York für mich gekocht, das war sehr entzückend. Hinter den überwundenen Grenzen gibt es aber gleich wieder neue Grenzen, man muß dann erstmal mühsam neue Karten zeichnen und sich in Ruhe von einem Observierungsballon aus umschauen. Zur Belohnung ein paar neue Klamotten gekauft, immer noch keinen Haarschnitt. Ein bißchen Kunst erworben, dies und das und Musik gemacht. Ich bin jetzt 12-Töner und lege die Fesseln des 4/4-Taktes ab. Elbphilharmonie ist angefragt, man soll ja nicht klein denken. Muß noch üben, aber läuft.
Schöne Weihnachten. Hier gibt es zu wenig Marzipan.
>>> Geräusch des Tages: Kid37, Horch, was kommt von draußen rein
(aus: Weihnachtskammeroratorium für Klavier, Opus #1)