Sonntag, 3. Oktober 2010


Erntedank im Norden



Dieses Wochenende war ja der Soul Weekender hier im Northern, dazu noch Filmfest, man weiß bei sowas meist gar nicht, was man zuerst tun soll, vielleicht bleibt man besser zu Hause als zwischen zwei Freßnäpfen zu verhungern. Mir jedenfalls sang gestern Lesley Gore ihr vielleicht wichtigstes Lied ins Ohr, während ich neben einer Lambretta stand und eine Limonade nuckelte.

50 Jahre oder so später sah Lesley Gore übrigens aus wie Barbara Schöneberger, was ein wenig witizg ist, wenn man dieses und jenes bedenkt.






Da nun aber der Sonntag eine gute Laune zeigte, fiel es mir leicht, den präsidialen Ansprachen im Radio zu entfliehen und das Rad Richtung Süden zu lenken. Hier haben sich die Mauern bereits in allen Schattierungen herbstlich gefärbt, wie die Blätter des druidenzertanzten Waldes. Bauzäune und aufgeschüttete Sandhaufen weisen allerdings darauf hin, wie im nächsten Jahr den Resten der Klapprigkeit im Hafen zu Leibe gerückt werden wird. Garten- und Bauaustellungen verlangen nach Präsentation, man wird die letzte Gerümpelecke noch fegen und bunte Girlanden an die Hafenkräne hängen. In den unbekümmerten Grünstreifen indes locken die Pilze; ringelbestrumpfte Hexen könnten hier zu wildem Flug ansetzen, wüßten sie zu Stil und Schande sich bereit. Es ist alles ausgelegt für die Zeit, wenn der große Kürbis kommt.