Sonntag, 14. März 2010


Naturtrüber Sonntag

Stab a sorry heart
With your favorite finger

(Echo and the Bunnymen, "Seven Seas")



Das Tauwetter hat die verborgenen Reste freigelegt. Heute begegnete ich dem, was von dem toten Kaninchen übriggeblieben ist. Nicht viel, etwas nasses Fell, ein Stück vom Hinterlauf, dünne Knochen, Fibula, Malleolus lateralis, der Rest versunken, geraubt, man wird es nur noch gedanklich restaurieren können. Parzivals Hase. In fünf Monaten kam er nicht weit vom Fleck.

Im Happy House indes, hinter rostigen Türen wohlverborgen, ein Lager voller Kisten. Vorsichtig die eine oder andere öffnen, Staub von den Papieren blasen, die Stapel alter Notizbücher, die Schnüre mit Seemannsknoten gesichert. Die Worte absichtlich nur silbenweise sprechen, falsche Spuren legen, die Hände hinterm Rücken halten. Besser viel schneller gehen, eiligen Schritts sein, den Feuerlöscher suchen, der hinter einer der Türen steckt.

Zwei Tüten Altpapier immerhin zum Container gebracht. Irgendwelche zurückgelegten Seiten von 2009, also bitte. Alte SZ-Magazine, angelesen, auf Wiedervorlage gehalten, weg. Die Regenpause nutzen für ein wenig Wind um die Nase, kurz mal rund um die Insel, abendrunde Abendstunde. Ein paar Kaninchen hoppelten durchs Gebüsch, raschelten in den trockenen Zweigen.

Geräusch des Tage: Siouxsie and the Banshees, Happy House