Sonntag, 6. September 2009


Hyvää päivää!




Der King, sollte jemand fragen, lebt. In Finnland. Er verbringt dort eine vergnügte Zeit in einem oft dunklen Land mit einer skurrilen Sprache, die außer ihm nur andere Rock'n'Roll-Sänger sprechen. An Lagerfeuern und den zahlreichen Seen treibt er Schabernack mit bildhübschen lappländischen Mädchen (ich habe heute eines davon gesehen), rudert Boote und begleitet sein Gitarrenspiel mit einem Hüftschwung, der nicht nur unter den Holzfällern dort seinesgleichen sucht.



Woher nun ausgerechnet ich dies alles weiß? Nun, Feinkunst Krüger zeigt derzeit die Bilder des finnischen Malers Markku Laakso. Der malt Elvis hinein in folkloristische Szenen und bereichert seine Genrebilder vom locus amoenus um einen verschrobenen und hintersinnig-lakonischen Witz, wie man ihn nach drei Glas Bier obergärig nach innen lacht. Dazu gab es auf der Vernissage wunderbar verschrabbelten, finnischen Rock'n'Roll. Ich glaube, da gibt es viel zu entdecken, wenn ich DJ Litmanen richtig verstanden habe, und vielleicht sollten meine Tanzschuhe und ich die Urlaubsziele für die nächsten Jahre noch einmal überdenken.



Gleich nebenan, in der Bernhard-Nocht-Straße, gab es den Tag über noch mehr Musik. Abends spielten die Goldenen Zitronen Lieder vom kommenden Album Die Entstehung der Nacht und traten der drohenden Gentrifizierung des Viertels von der dichtumdrängten Bühne in den Arsch. Das "Lied der Medienpartner" hat mir dabei besonders gut gefallen, beinahe spontan konnte ich jede Zeile mitsingen. Punkfolklore.



Wer am Sonntag nicht zu Múm ins Knust geht (die kommen aber aus Island), darf alternativ um 21.00 Uhr die einzigartige Perfomance von Markku Laakso und Annika Dahlsten in der Meanie Bar sehen. Die greift die Familiengeschichte des Urgroßvaters des Malers auf, der 1928 Folkloredarsteller war bei einer Völkerschau bei Hagenbecks. Minä en puhu suomea, aber so hängt alles mit allem zusammen. Mit aufgeschlagenen Knien.

>>> Bilder der Ausstellung

(Markku Laakso, "Arctic Burning Sensation". Feinkunst Krüger, Hamburg. Bis Ende September 2009.)