Dienstag, 18. August 2009
Liebe Haschrebellen, Gelegenheitszechpreller und auch ihr, die ihr euch von glukosegestrecktem Ice tea Eistee ernährt. Die Wolkennixe im Bikini, die gestern mittag über mir hinwegschwamm, war mir ein deutlich klingelndes aeromantisches Zeichen, ein wetterleuchtendes Signal, Gedanken über einen kleinen Urlaub einzuleiten. Also demnächst, irgendwann. Mal so raus, Wasser, Wolken und Bikinis ein kleiner Stapel Bücher, man muß das alles ja auch mal abarbeiten. Überhaupt: Die Arbeit im Urlaub ist ja von einer ganz besonderen Süße, da kann so ein Eisteegesöff gar nicht gegen ankleben. Aber das nur nebenbei. So wie ich arbeite, möchten manche gerne Urlaub machen, höre ich hin und wieder von Menschen, denen die Belastung durch Lärm, Hitze und Staub der Maschinen, der Brennöfen und hydraulischen Stanzen, unter denen ich sozusagen meinen nach ergonomisch ausgewogenen Gesichtspunkten sandgestrahlten Melkschemel aufgebaut habe, die laktosefreie süße Frucht meiner Ausdenkarbeit zu zapfen, ohne Begriff und Inhalt ist.
Kräftig gebaut wie ich - für blinde Menschen unsichtbar - bin, drängt mich stählerne Muskelmasse zu einem Sturz in wogende Fluten, zum Wälzen in sonnenerhitztem Sand (man muß sich putzige Bilder vergnügt wühlender Warzenschweine vor Augen führen) und abendlichem Abhängen mit einer von Wedekinds dramatisch gezeichneten Figuren (ruhig mit Alkohol!). Danach: Nächtliches Summen bis zur allgemeinen Bewußtseinsumwölkung.
Originell, das räume ich ein, ist das nicht. Aber an so einem Strand sind die fremden Fußstapfen, in denen man latscht, ja jeden Morgen wieder weg. Und alles scheint wie neu.