Montag, 11. Februar 2008


Neigungsgruppe Trümmer und Krank



Ein wenig geht es zu wie im Film "The Great Rock'n'Roll Swindle". Lektion 1: Etabliere den Namen. So hat die Neigungsgruppe Kummer & Trunk mittlerweile nicht nur Resonanz in Blogs gefunden. Ganz neu hat auch die Hamburger Kunstszene Begriff und Vorstellung entwickelt, nachdem eine hochkarätig besetzte Abordnung (beide Mitglieder) am Samstag bei Feinkunst Krüger vorbeischaute, um die Ausstellung von Derek Hess zu würdigen.

Schöne Sache, schöner Abend, die Anwesenden, darunter der Künstler, waren zurecht gut gelaunt, das Ideenbild (Spleen & Idéal) der Neigungsgruppe verbreitete sich zudem wie ein Lauffeuer. Um dem Statutenwerk genüge zu tun, drängte es uns aber bald wieder zu Schnaps und Filmprogramm. Das Ergebnis zeigt, es besteht eine formelhafte Korrelation zwischen der Induzierung höher drehender Spirituosen, der zur Verfügung stehenden Zeit und der daraus resultierenden Wirkung (Koeff. %/t/W). Da der Abend zum Morgengrauen hin nun kürzer war als andere, die Flaschengröße aber dieselbe, ist der im Volksmund sogenannte "Kopffaktor" um x ASS-500 höher als beim gestreckten Konsum ("mäßig aber regelmäßig").

Um es kurz zu fassen: Man kann sich tatsächlich hauseigenen Kummer machen, befolgt man die einstudierten Rituale von Kummer & Trunk allzu schablonenhaft. Man muß eben auch mal spontan festgefügte Strukturen überdenken können. Nächstes Mal dann Filmkunst und Kamillentee.