Donnerstag, 22. November 2007


Ich, du und der andere

Machen wir uns mal winterfest. Die Wände passend zum Wetter grau gestrichen, die Nase ebenso gestrichen voll (nur Laune, ansonsten kerngesund). Das Jahr endet, wie es begann - wie von der Pechmarie bekleckert. Bis Anfang Januar, das ist gewiß, geht der Gang durch eine freudlose Gasse, stumm, aber, so die Regieanweisung, dafür mit erhöhtem Tempo. Jemand in der Fabrik hat bereits die roten Zonen der Manometer übermalt. Die Tage einmal immerhin gelacht. Mit einem gewissen Spott Interesse nämlich festgestellt, daß bestimmte Nervensägen, die neulich noch über mannigfaltige Formen von "Zensur"bei Bildersammelstellen im Internetz schwadronierten, nun, daß besagte Aufklärungsempörer nach wie vor... fleißig ihre Flickr-Accounts befüllen. Spitze. Thank you for Smoking!

Vom Vorbesitzer markierte Seiten aus Walter Benjamin, "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit"

Dann jedoch mit ein wenig Stirnrunzeln die ebenfalls eifrig mitgeschriebenen Blog-Zitate betrachtet, die ohne Link, aber auch ohne Quellenangabe veröffentlicht wurden. Aber wer wäre ich, Empfehlungen auszusprechen. Zum Beispiel, was "Fair Use" betrifft. Der einen zitierten Bloggerin wird das, da bin ich sicher, eh ziemlich "wumpe" sein, die andere aber feut sich vielleicht. Komm, Junge, Schattensprung!

Auch ich nenne jetzt aber keine Quelle, daran kann man den Grad meiner eigenen Verkommenheit abmessen. Man wird dies alles also als bloße Behauptung begreifen müssen. Schließlich sind wir alle kleine Sünderlein und das Leben grimm wie ein skandinavischer Krimi.

Who Killed Bambi?, anderes Thema, eine meiner Lieblingskunstseiten, dort jedenfalls stieß ich kürzlich auf die Sieben Todsünden aus der Sicht des Fotografen Lukas Maximilian Hüller. Wer es gerne liebenswürdiger hätte, schaut bei Daniëlle van Ark vorbei. In der Rubrik "Taxidermy" zeigt sie schnuckelige Tiere, die bloß alle - leider, leider - tot sind.

Dafür hat heute die um so lebendigere Scarlett Johansson Geburtstag.
Wißt ihr das jetzt auch.

Und sonst? Ich gehe jetzt zurück ins Labor (not for the faint at heart), denn wie mein Chef vorhin zu mir meinte, könnte man über mein Hirn auch mal eine Abhandlung schreiben. Er sollte mal mein Herz sehen. Schwarze Pechblende.