Mittwoch, 24. November 2004
SPIEGEL: Aber der Kontext klärt nicht alles: Sind Sie eine wohlbekannte Ministerin oder eine wohl bekannte Ministerin?
Ahnen: Ich sehe nicht, dass durch die Veränderungen, die vorgenommen wurden, die Lesbarkeit von Texten beeinträchtigt wird. Auch nicht, dass das Zulassen von Varianten die Verständlichkeit einschränkt.
Ein erhellendes Interview im Spiegel mit der Präsidentin der Kultusministerkonferenz Doris Ahnen, das zeigt, wie Bürokratie funktioniert: Weit, weit entfernt von den Menschen, für die sie vorgibt zu arbeiten. Schon der Einstieg demonstriert die eigentlich unfaßbare Logik solcher Vertreter:
SPIEGEL: Aber die frühere Einheitlichkeit der Schriftsprache ist durch die Reform ohne Grund zerstört worden.
Ahnen: Sie ist nicht ohne Grund zerstört worden.
SPIEGEL: Aber dass sie zerstört worden ist, geben Sie zu?
Ahnen: Nein, das gebe ich nicht zu.
Man ahnt, daß auch andere Bereiche des sozialen Miteinanders von der uns "vertretenden" Politik auf solche Weise gelöst werden. Nämlich erdenfern.
Oder wie der Kanzler sagte: Gebt endlich eure Kaufzurückhaltung auf! Rückt die Euros raus!
So, der Zug fährt weiter. Gerade auch wieder bei Herrn Dahlmann, der gnadenlose Witze erzählt.
Da Mequito einen Beitrag über eine Zugfahrt von mir gelesen hat, greife ich das Thema auf und lese einen Text von Chill. Ich fürchte allerdings, meine leise, morbide-leiernde Stimme ("Herr Kid, haben Sie eine Drehleier verschluckt?") wird dem Text nicht gerecht. Aber nun ist ja auch November, und wer nicht hören kann will, soll halt lesen.
Eine Fahrt im Zug (MP3, 1,2 MB)
Weitere Texte + Töne bei Herrn Waldar.
Edit: Liste bei Herrn Woody.