Donnerstag, 26. August 2004


En Vacances

Liebe Mitverschwörer, der Zeitpunkt hätte aus verschiedenen Gründen nicht ungünstiger gewählt sein können. Aber ich muß hier mal raus, das denken eifrigere Leser sicher schon lange. Die Ringel-T-Shirts, Schwimmflügel und Sonnenschutzcreme regenabweisende Vaseline sind gepackt, die Wohnung und Pflanzen in behütende Obhut gegeben. Gerne hätte ich eine alte klapprige Reiseschreibmaschine dabei, damit ich endlich den großen, nostalgisch- melancholischen Adoleszenzroman zu Ende bringen kann. Aber nun muß es irgendwie anders gehen, wenn ich dann oben am Fenster sitze und den Wellen von Alpha Plage lausche. Die siebte soll die größte sein, so wie jeder siebte Gedanke. Den werde ich meinen Lesern widmen, die daheimbleiben und ihren beschissenen kleinen erfüllenden Jobs nachgehen müssen. Und wenn ich abends im Chez Coco sitzen werde über einem Glas der Fée verte, werde ich an das denken, was ich zurücklassen mußte. Das eine mit zusehender Gelassenheit. Das andere aber, das zarte, mit großem Bedauern.

Denn es gibt zwei Arten von Schmerz: den bitteren und den süßen.

In zwei Wochen schauen wir weiter.