Samstag, 14. Februar 2004
Denn heute ist Valentinstag. Da dürft Ihr Euren Liebsten etwas nettes sagen. An anderen Tagen natürlich auch. Aber heute gehören Blumen oder süße Herzen dazu. Ihr dürft auch was basteln. Noch ist Zeit, deshalb der Hinweis.
Weil ich vorhin durch eine Besucherin auf Shakespeare kam, wollte ich doch mal was zu Ophelia sagen, die sogar ihre eigene Seite hat. "Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten" heißt es bei Georg Heym, den ich aus vielerlei Gründen ganz besonders verehre und der wie kein zweiter in ein neopathetisches Café gehört. Das hat durchaus was zärtliches auch. "Ein langer, weißer Aal/Schlüpft über ihre Brust. Ein Glühwurm scheint/Auf ihrer Stirn. Und eine Weide weint/Das Laub auf sie und ihre stumme Qual." Das Thema Nekrophilie hatten wir ja schon. Zu "Ophelia" gehört es fast zwangsläufig dazu, da macht Heym keine Ausnahme. Liebe, Begehren auch, geht über den Tod hinaus.
Das kann aber auch lästig sein.
Aber eigentlich wollte ich darauf hinweisen, daß vorhin draußen die Vögel sangen. Um halb eins in der Nacht. Auch denen scheint heute etwas sinnfrei zumute. "Übrigens ist vielleicht der Haß zwischen zwei Menschen ein noch stärkeres Band als die Freundschaft." (Georg Heym, Tagebücher)