Samstag, 24. Januar 2004
breaking news: Helmut Newton (83) bei Autounfall in Hollywood tödlich verunglückt.
Edit: Wenn ich mir das Wrack so anschaue, scheint da kein Airbag dringewesen zu sein? Und der Fahrer war, ich rate mal, nicht angeschnallt? Denn sooo arg sieht es doch nach heutigen Verhältnissen nicht aus...
Na ja, es haben sich schon Leute vom Bordstein aus das Genick gebrochen, während andere unbeschadet vom Dach fallen. Und am Herzen hatte er es ja auch.
Helmut Newton. Starfotograf. Ich war gar nicht mal so sehr ein Fan seiner Bilder. Aber ich mochte seinen Humor. Auch den auf seinen Bildern. Ich hätte immer gerne gewußt, ob er die Kritik aus diesen - ich sag es jetzt mal frech mit Newtons Worten - "Feminazi-Kreisen" ("Das Fräulein Schwarzer hat ein Problem") wirklich so souverän weggesteckt hat... oder ob es nur seine äußere Präsentation war. Ich glaube, in Wahrheit hat es ihn doch verletzt. Diese Ignoranz gegenüber seiner Kunst, seiner persönlichen Intention, seiner Biografie und letztlich den (dem) repräsentierten Frauen(typus) gegenüber. Vielleicht hat ihn einfach auch nur diese Humorlosigkeit verletzt.
Ich glaube, seine Haßliebe zu Deutschland, speziell zu Berlin, deutet darauf hin.
Über 50 Jahre war er mit June Newton/Alice Springs verheiratet.
Sicherheit ist ein schönes Gefühl.
In diesem jungen, elektrisch beleuchteten Magazin gibt es ein Interview mit den Ärzten.
Wir behaupten: Viele Rockstars singen von Einsamkeit, aber haben gar keine Ahnung davon.
[...]
Bela: Aber Elvis war wirklich einsam.
Rod: Und Hank Williams.
Farin: John Lennon auch. „Help“ war ein deutliches Zeichen. Bei den meisten ist es aber Pose, behaupte ich.
[...]
Farin: Aber wenn Johnny Cash „Hurt“ singt, das er noch nicht mal selbst geschrieben hat, dann nehm ich ihm jede Zeile ab: „I hurt myself today to see if I still feel“
Nur, um mal zu zeigen, zu welcher Monotonie ich neige.
Gibt es hier eigentlich auch mal neue Themen?
Ok ok, vielleicht. Wenn ich morgen aus der Boltanski-Ausstellung komme. - "Aber die hast du doch schon gesehen?" Egal, ich geh ja nicht allein.
Ich habe beschlossen, daß meine Wände nunmehr "Absinthgrün" gestrichen sind. Das klingt definitiv angesagter als "irische Nationalfarben" oder "Signallampengrün". Es paßt schon, denn hier steht grad "Absenta Tunel" auf dem Tisch. Nach der Wiener Analyseliste ist das Zeug ja nur Augenwischerei. Grüngefärbter "Küstennebel", wie man hier in Hamburg sagen würde. An "Mata Hari" kommt der Thujon-Gehalt jedenfalls nicht ran. Selbst das wegen seines Labels so beliebte "Tabu" knallt wohl mehr. Die Geschmacks- und Farbstoffe sind bei "Tunel" künstlich. Der bittere Geschmack suggeriert zwar Wermut, wird wohl aber ebenfalls eher aus dem Chemiebaukasten stammen. Er färbt sich leicht trüb, ich glaube aber nicht, daß wirklich viel Anis dadrin ist. Aber für 20 Euro die Flasche darf man dieser mallorcinischen Spezialiät nicht allzuviel abverlangen.