Donnerstag, 24. März 2005


Haus der Photographie

Am 14. April eröffnet anläßlich der 3. Triennale der Photographie nach einjähriger Umbauphase das Haus der Photographie.
Zur Einweihung des Hauses werden zwei Ausstellungen gezeigt: "Martin Munkácsi: Think While You Shoot" und eine Auswahl zeitgenössischer Künstler aus der Sammlung F.C. Gundlach unter dem Titel "bildwechsel 01".
(U. a. mit Walter Dahn, Dokoupil, Nan Goldin, Martin Kippenberger (!), Nick Knight, Tracy Moffat, Sigmar Polke, Richard Prince (!), Lucas Samaras, Andy Warhol, John Waters (!))

Ausstellung vom 15. April bis 24. Juli 2005, Deichtorhallen, Hamburg.

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Donnerstag, 10. März 2005


Die ekstatische Melancholie

Vor den eigenen Träumen muß man warnen. Vor Man Rays scham- verlorenen Fön auch.

Heute Abend auf der Vernissage von "Begierde im Blick - Surrealistische Photographie" drängelte sich wieder einschlägig bekanntes Kunstvolk durch die luftarmen Katakomben der Hamburger Kunsthalle. Jedes zweite Wort war "surreal", und das ist auch ungefähr das, was mich an dieser Kunstrichtung so stört. Kaum eine avantgardistische Kunstrichtung ist so dermaßen für den Mainstream kanonisiert wie dieses traumhafte Ratatui des ungehemmt Beliebigen. Im Namen dieses Bric-a-brac sind hochspannende, aber sicherlich auch die nervendsten und brechreizerregensten Manifestationen entstanden, deren Aussageplattheit nur noch von symbolistischen Werken aus dem Kunstleistungskurs 11/2 übertroffen wird.
Ich sage nur, Miró- oder Magritte-sammelnde Zahnarztfrauen.

Anders als die Liebe ist dieses Objekt unzerstörbar.
Man Ray: Indestructable Object, 1923


Als alter Dadaist (nach meiner expressionistischen Phase) ackerte ich mich Anfang der 80er Jahre durch die Pissoirs des linken Seine-Ufers, hielt mich kurzzeitig für die Reinkarnation Man Rays und traf tatsächlich meine Kiki de Montparnasse, eine wunderschöne Frau von unberechenbaren Charakter. Die Beziehung war schwierig, surrealistisch also, nach heutigem Sprachgebrauch. Vor allem neidete sie mir, daß ich in Figueras, einem ehemals verschlafenem Bergdorf und seit Jahrzehnten Heimat des Dalí-Museums, das Regentaxi gesehen hatte, das dort im Innenhof steht. Das ist eine interessante, eher sexuell geprägte Installation, denn dem Passagier des Taxis, einem Mannequin, kriechen Schnecken über die entblößte Brust.

Von solchen Brüsten habe ich heute noch surrealistische Visionen

In unserem hedonistischen Zirkel an Nachwuchs- surrealisten und Sonntagsdadaisten ging es oft lustig her, auch wenn über Trunk, Entkleidung und Gelächter das kreative Schaffen oft zu meinem Leidwesen zu kurz kam. Bald gab es Zank und Zwist, Max Ernst zog nach Berlin und Bréton warf mich aus der Surrealistischen Internationale, dann bezwang mich Duchamp beim Schachspielen, wie man sehr gut hier sehen kann. Wir hatten - ganz surrealistisch - Kiki als Preis ausgelobt, und so war ich sie los.

Hans Bellmer band die Puppen einfach fest.

Irgendwann war ich es aber leid, in Träumen und Visionen rumzu- bohren, mich über die banalen Erkenntnisse anderer Leute auszutauschen ("Nichts ist langweiliger als die Träume anderer Menschen", Robert Smith). Ich las "Nadja", weil ich bei Patti Smith das schöne Zitat "Beauty will be convulsive or not at all" gefunden hatte. Ich wühlte mich auf der Uni durch Freud, Breton, de Sade, Éluard, Artaud und Bataille, verwarf aber bald diese immer gleichen Fixierungen im Analen, Genitalen, Surrealen. In spätpubertären Jahren findet man das natürlich toll, dieses Revolutionäre, Ach-so-Wahnwitzige und Befreiende. Bis man lernt, das eigentlich ein "angeblich" vor diese Begriffe gehört. Dieser Kampf gegen "bürgerliche Werte" - das Spießertum also - wurde getragen von Bürgersöhnen (und -töchtern), die ihre eigenen Obsessionen, ihre eigenen Verklemmtheiten zu Grabe trugen - auch darin den 68ern vergleichbar. 1924 sicher eine wichtige Sache, 1954 ganz bestimmt auch. Aber 1984 kam ich zu dem Schluß, daß man diese Kämpfe nur noch symbolisch, im Rahmen der eigenen Entwicklungsgeschichte nämlich, für sich selbst austragen muß. Surrealismus ist eine Coming-of-Age-Geschichte, ein Erwachsenwerden und Zähmen der eigenen Dämonen. Adoleszente Anarchie, und dann ist aber auch gut, der Rest endet im Späthippietum.

Irre: Heute hält man die Träume und Visionen fest, digital oder im Postershop.

Heute liefen Frauen mit medusenhaftem Haar durch die Ausstellung und fabulierten davon, so sein zu wollen wie Dora Maar. Kleinbürgerliche Mädchenträume vom Künstlerleben, das sie keine drei Wochen durchhalten würden. Dennoch muß ich der Ausstellung Lob zollen. Auch wenn manche Beiordnungen eher willkürlich (Brassaï) erscheinen und dafür die surrealistische Moderne (Joel-Peter Witkin, Gilles Berquet, ungefähr 500 Tschechen bspw.) fehlt. Aber dafür entschädigen viele Vintage-Prints und vor allem das (nachgebaute) begehbare Modell aus der Surrealismus-Ausstellung von 1938. Man zieh mich gleich der Beschädigung dieses Objekts - nur weil ich die Klappe, auf der deutlich "Sortie" steht, ihrer Bestimmung zuführte.
Man einigte sich mit meiner kunstdidaktischen Hilfe darauf, daß dies auch so sein müsse, und passiert war schließlich nichts. (Anders als auf der letzten Documenta, wo irgendjemand aus Versehen aus einer Installation eine lose aufliegende Eisenstange riß, und das Personal kurzzeitig darüber debattierte, den Künstler einfliegen zu lassen, während ich vergeblich anbot, das Ding einfach wieder zurückzulegen.)

(Begierde im Blick. Hamburger Kunsthalle, noch bis 29. Mai 2005)


 


Sonntag, 6. März 2005


Exorcism of the Last Painting I ever made

Naked, save for a thin gold chain around her neck, constantly available for public scrutiny [...] through sixteen fish-eye lenses set into the walls of the space
she occupied, Tracey Emin spent three weeks of February 1996 cloistered within
a studio-cum-living space[...].
(Chris Townsend, "Heart of Glass". In: Merck/Townsend (Hrsg.). The Art of Tracey Emin. London, 2002.)

Die britische Künstlerin Tracey Emin sollte ein Blog führen. "I always say if I didn’t make art, I’d probably be dead", sagte sie einmal. Welcher Jammerblogger kennt das nicht. Auch spektakuläre Ausbrüche unter Alkoholeinfluß lassen in mir eine bekanntlich selten gezupfte Saite klingen.

In der Austellung Emotion konnte ich einmal hineinlugen in das berühmte bestickte Zelt. Der Titel dieses Objekts Everyone I Have Ever Slept With 1963-95 (1995) wird ja häufig mit "Alle meine Liebhaber" falsch übersetzt. Dabei ist (oder "war" muß man besser sagen, denn das Zelt wurde beim Brand der Sammlung Saatchi vernichtet) dies ein ganz unschuldiges Werk in der Tradition der Inventarlisten des American Journals. Sicher sind alle ihre Liebhaber dort verzeichnet, aber auch der Name ihrer Mutter und die ihrer abgetriebenen Feten. Schlafen, das Bett oder Zelt teilen ohne übertragenen, romantischen Überbau, sondern als nüchterner, emotionsloser Tätigkeitsbegriff.

Was mich an Tracey Emin anrührt, ist ihre Rücksichtslosigkeit. Schonungslos steht sie Ihrem Publikum gegenüber (das nicht gerufen wurde, sondern sie gefunden hat) - sich selber aber auch. Bis hin zur unerträglichen Albernheit und Selbstentblödung. Auch das kennen wir vom Bloggen, das Selbst-Referentielle, das Selbst-Vergewissernde. Die Aufmerksamkeit, die Tracey Emin "genießt", ist eine Mischung aus Neugierde, Voyeurismus und Projektion und Selbst(be-) spiegelung. Dabei streift der Schmerz des sich selbst sezierenden Künstlers den des sich selbst erkennenden Betrachters - und landet häufig genug im Treibgut des Banalen: "Ist es von Woolworth (3,99) oder ein echter Emin (1000,-)?" fragt ein bekannter Kunst-Cartoon und zeigt eine getragene Unterhose.

Lebst du noch oder bloggst du schon? könnte man den Verständnislosen entgegenhalten. (Selbst-)Entblößung, Grenzerforschung, Bloggen als Kontaktanzeige - manchen Traditionalisten möchte man gleich Emin ihrem Malerfreund Billy Childish entgegenrufen:
"You are stuck! Stuck! Stuck!" (Der, ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen, sogleich die Bewegung der "Stuckisten" ins Leben rief.) Emins Karte im durchaus satirischen Künstlerquartett liest sich jedenfalls wie ein Blogmanifest.


 


Mittwoch, 2. März 2005


And the Winner is...


Hinter diesem schönen Ohr steckt es faustdick

Am Wochenende schleppte mich die spektakuläre Frau in die Hamburger Kammerspiele. Dort fiel nämlich der letzte Vorhang für "Live!" - gespielte Werbespots auf den Brettern, die immer noch die Welt bedeuten. Ob Focus, McDonald's oder Sparda-Bank, bekannte TV-Spots bewiesen erstmals ihre Bühnentauglichkeit. Mein Favorit: Der subtil selbst-persiflierende Perwoll-Spot ("Mit einer Flasche Weichspüler auf 'ner Vernissage? Alles klar." - "Darüber wundert sich doch heutzutage keiner mehr.")

Ein wenig spröde moderiert von uns Ulla Kock-am-Beee gab es einen munteren Reigen mehr oder weniger gut inszenierter Mini-Stücke. Fast Beckett'sche Qualitäten erreichten dabei die stummen Kühe von Wüstenrot. Die kamen aber beim unterhaltungshungrigen Publikum nicht so gut an. Kinder auf der Bühne reißen ja immer was, so daß der VW- Direktgetriebe-Spot einige Elternherzen höher und -hände lauter klatschen ließ.

Wer weiß, vielleicht wird man so etwas bald öfter sehen. Ein gespielter Werbespot in der Umbaupause von "Macbeth". Für Küchentücher zum Beispiel.

(Bilder im Kommentar)


 


Sonntag, 21. November 2004


Milch und Hering



In der kleinen, aber feinen Hamburger Fotogalerie Robert Morat war am Freitag Vernissage von Michael Melcers Ausstellung "Milch und Hering". Auf eindrucksvollen Barytprints porträtiert der in Berlin lebende Fotograf und Architekt jüdische Lebensmittelläden in New York. Bäckereien, Delikatessgeschäfte, ein Imbiss - die wie Filmstills wirkenden, prägnanten Schwarzweißfotos werfen einen hinein in die kleinen Alltagsgeschichten rund um die Lower East Side. Michael Mercer hat nichts inszeniert; er beobachtete unauffällig mit kleinem Reportageequipment und nutzte vorwiegend das vorhandene Licht. Echte Hingucker - und appetitanregend zudem. (Am Eröffnungsabend gab es angenehmerweise koschere Bagel mit lecker Lachs...)

(Michael Melcer: Milch und Hering. Jewish Foodshops in New York.
Galerie Robert Morat, 19.11.2004 - 1.1.2005)


 


Samstag, 30. Oktober 2004


Die einsame Masse

Wer drangvolle Enge zu den angenehmeren Eigenschaften eines Museumsbesuchs zählt, kann sich neuerdings in die Edward-Hopper-Ausstellung in Köln wagen. Werktags wie am Wochenende drängen sich ADS-herausgeforderte Schulklassen und feuilletongefixte Rentnergangs zwischen kunstbeflissene Gesamtschullehrer, um in schwitzender Masse vor allem eins zu erleben: Bilder, die nach landläufiger Meinung so etwas wie Leere und Einsamkeit vermitteln.

Das Werk Edward Hoppers leidet seit 20 Jahren unter einem schlimmen Schicksal: Es wurde für die Welt der Postershops und Wandkalender kanonisiert. Der plakative Stil mit seiner reduzierten Farbigkeit und seiner meist nur unterschwellig transportierten Erotik spricht an und schmerzt die wenigsten. Dem Maler tut man damit naturgemäß unrecht. Die Schau, die Hoppers größte "Hits" versammelt, bietet zudem Gelegenheit, sich noch einmal von Farbigkeit und Pastosität der Originale zu überzeugen, die bei aller Ikonenhaftigkeit und Abgegriffenheit der Sujets doch noch Wirkung zeigen. Freudianer, die bei amerikanischer Kunst ja fast immer auf ihre Kosten kommen, können sich auch eine Freude machen und genüßlich all die roterhellten Fenster-Öffnungen zählen, hinter denen nachlässig bekleidete Frauen ihren Gedanken nachhängen.

Wer die gaffende Menge vor "Nighthawks" überragt, erkennt auch endlich, daß auf dem wohl berühmtesten Gemälde Hoppers weder Humphrey Bogart noch Donald Duck abgebildet sind, wie einem die Postergalerien dieser Welt weißmachen wollen. So ist Bildung eben nicht nur Wissen, sondern konstante Rückversicherung und unerschrockenes Betreten längst erforscht geglaubter Kellerräume.

Edward Hopper noch bis zum 9. Januar 2005 im Museum Ludwig in Köln.


 


Montag, 4. Oktober 2004


Pissing In A River

Should I pursue a path so twisted ?
Should I crawl defeated and gifted ?
Should I go the length of a river,
[The royal, the throne, the cry me a river]
What about it, what about it, what about it ?
Oh, I'm pissing in a river.
(Patti Smith, "Pissing In A River".)



Es kommen die dunkleren Tage. Morgens locken mich die Klänge von Monolith zu dekorativ gefärbten Frühstückseiern, draußen machen sich die Laubsaugerarmeen bereit zur fröhlichen Igelhatz und Zwangsbeschallung friedlicher Nachbarn.

Selbst die von uns allen heiß geliebte Frau Sonne macht mal Pause und verzieht sich hinter die Wolken der finsteren Wiener Wälder. Manchmal tief in der Nacht, wenn nur ich sie erwische, bastelt sie heimlich in ihrem Blog. Denn ich wandele ja regelmäßig selbst schlaflos wie selig Dr. Wilbur Larch nicht nur durch endlose Gewerbegebiete auf dem Weg nach Hause, sondern auch durch die labyrinthischen Gänge meiner Seele oder den Ariadnefäden irgendwelcher Linkverkettungen entlang durch das Internetz und berausche mich am Äthergeruch obskurer Bildungsinhalte mit 1-a-Katzencontent.

Da hilft oft nur die Kunst, und sei es nur ein freundlicher Cézanne oder ein klangerfüllter Ausflug zum Maschinenfest. Am Wochenende aber war Köln voll mit Fotofritzen und Fotografie, denn es war Photokina. Muß man natürlich alles kaufen, denn das entspannt ungemein. Man mag in der Abteilung Kunst auch andächtig jungen Männern mit agiler Prostata zuschauen, aber erwähnenswert bleibt auf jeden Fall die diesjährige Photo-Fair. Da konnte man auch Bilder von Joel-Peter Witkin kaufen, entsprechende platinfarbene oder schwarze Karte vorausgesetzt. Ich hätte so was ja schon gerne im Eßzimmer, denn Witkins Werke sind im Original einfach auf einem technisch und ästhetisch so hohen Niveau, daß es jedem Freund der Schwarzweißfotografie regelmäßig die Sprache verschlägt. (Link hier, aber bitte nicht beim Essen. Danke.)

Eindrucksvoll auch die Arbeiten aus St. Petersburg von Alla Esipovich. Porträts zwischen Armut, Verfall und nicht verblasster Würde. Akte und Selbstdarstellungen der Alten, der Randständigen und Ausgestoßenen- immer respektvoll, nie voyeuristisch. In Deutschland vertreten durch die Galerie Artobes. Darf man im Auge behalten.


 


Montag, 20. September 2004


Darts Of Pleasure

Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht

Der Schnellzug tastet sich und stößt die Dunkelheit entlang.
Kein Stern will vor. Die ganze Welt ist nur ein enger, nachtumschienter Minengang,
Darein zuweilen Förderstellen blauen Lichtes jähe Horizonte reißen: Feuerkreis
Von Kugellampen, Dächern, Schloten, dampfend, strömend...
nur sekundenweis...
Und wieder alles schwarz. Als führen wir ins Eingeweid der Nacht zur Schicht.
[...] Und dann die langen Einsamkeiten. Nackte Ufer. Stille. Nacht. Besinnung. Einkehr. Kommunion. Und Glut und Drang.
Zum Letzten, Segnenden. Zum Zeugungsfest. Zur Wollust. Zum Gebet. Zum Meer. Zum Untergang.
(Ernst Stadler. 1914.)


Drei tolle Tage in Köln. Nach Jahren wieder und außerhalb der jecken Saison. Leider war die Cartier-Bresson-Ausstellung im Museum Ludwig schon beendet. Dafür gab es eine kleine Schau mit reichlich anzüglichen Zeichnungen von Picasso und die sowieso recht ansehnliche Dauerausstellung. Dummerweise war ich ein wenig malade, so daß ich auch vergessen habe, mir den Namen eines Objektkünstlers zu notieren, über den ich noch etwas nachlesen wollte. Überdies sah ich zwei schöne japanische Filme: Dolls von Takeshi Kitano, eine symbolgeladene, traurige Studie über die Liebe. Und IKU, ein schriller Pink Eiga, diesmal im Gewand eines skurrilen japanischen Sci-Fi-Pop-Art-Pornos. Barbarella in Cyberland mit hübschen Referenzen u. a. an Blade Runner.
Miss Monolog übrigens kann sehr gut kochen, auch wenn es für mich natürlich wie immer auch ein Käsebrot hätte sein dürfen. Aber wer sich in diesen und anderen Dingen so viel Mühe gibt, wird eben mit einem hungrigen Esser belohnt.


 


Mittwoch, 4. August 2004


Der letzte Augenblick

Der französische Fotograf Henri Cartier-Bresson ist am Montag in Südfrankreich gestorben. Am 22. August wäre er 96 Jahre alt geworden.

Die Fotolegende, Mitbegründer der Agentur Magnum, wurde berühmt für seine Straßenaufnahmen und Alltagsszenen. Bekannt war sein Credo vom "entscheidenden Augenblick" - er machte den künstlerisch-gestalteten "Schnappschuss" salonfähig.

Für Nachwuchsfotografen hielt er auch einen tröstenden und motivierenden Tip bereit: "Deine ersten 10000 Fotos sind die schlechtesten."


 


Samstag, 31. Juli 2004


The Devil Is An Ass



Einer der meistgelesenen Beiträge bis dato im hermetischen Café ist der kleine Ausflug zur Meerschweinchen-Ausstellung. Ob "Penisstrangulation", "Perinealtaschenreinigung" oder vor allem der mittlerweile berühmt gewordene "Rosettenbock" - bis heute finden gemütvolle Google-Anfrager auf diese Seiten, um ihre durch welche dunklen Urgründe auch immer geprägte Neugierde hier zu befriedigen. Regelmäßig wurde auch der Vorschlag an mich herangetragen, Herr Kid, Sie kennen doch immer so heiße Veranstaltungen. Kann das nächste Bloggertreffen nicht auf einer Kleintierschau stattfinden?

Ich aber möchte heute den Blick weg von den Nagern und hin zu den Unpaarhufern werfen. Preisbloggen war nämlich gestern. Wenn die werte Frau Lyssa und ihre zahllosen Konkurrentinnen wirklich mal was reißen wollen, dann bietet sich doch unzweifelhaft nur ein Wettbewerb an, der wirklich die elementarsten Fähigkeiten abruft: DER LOCKRUF DES ESELS!
Nur die fähigsten Stimmen sind hier gefragt. Wird der Deckhengst antworten?

Man könnte gleich einen Nebenwettbewerb für Brotspinnen einführen. Wäre doch interessant zu sehen, ob die wenigstens "Cäsar" für sich interessieren können. So manche schwelende, stichelnde Dauerdiskussion könnte hier in einem fairen Wettsttreit im olympischen Geiste entschieden werden. (Wie in der Antike könnten die Kontrahenten zur Erquickung des schauenden Volkes gerne auch nackt zum großen I-Aaaah antreten.)

Und wenn "Cäsar" dann Hufe, Ohren oder ganz was anderes hebt oder senkt, steht der Sieger dieses Sommers fest. Ein Blog, dessen Stimme wirklich würdig ist.
And The Ass Saw The Angel.