Ich, du und der andere
Machen wir uns mal winterfest. Die Wände passend zum Wetter grau gestrichen, die Nase ebenso gestrichen voll (nur Laune, ansonsten kerngesund). Das Jahr endet, wie es begann - wie von der Pechmarie bekleckert. Bis Anfang Januar, das ist gewiß, geht der Gang durch eine freudlose Gasse, stumm, aber, so die Regieanweisung, dafür mit erhöhtem Tempo. Jemand in der Fabrik hat bereits die roten Zonen der Manometer übermalt. Die Tage einmal immerhin gelacht. Mit einem gewissen Spott Interesse nämlich festgestellt, daß bestimmte Nervensägen, die neulich noch über mannigfaltige Formen von "Zensur"bei Bildersammelstellen im Internetz schwadronierten, nun, daß besagte Aufklärungsempörer nach wie vor... fleißig ihre Flickr-Accounts befüllen. Spitze. Thank you for Smoking!
Dann jedoch mit ein wenig Stirnrunzeln die ebenfalls eifrig mitgeschriebenen Blog-Zitate betrachtet, die ohne Link, aber auch ohne Quellenangabe veröffentlicht wurden. Aber wer wäre ich, Empfehlungen auszusprechen. Zum Beispiel, was "Fair Use" betrifft. Der einen zitierten Bloggerin wird das, da bin ich sicher, eh ziemlich "wumpe" sein, die andere aber feut sich vielleicht. Komm, Junge, Schattensprung!
Auch ich nenne jetzt aber keine Quelle, daran kann man den Grad meiner eigenen Verkommenheit abmessen. Man wird dies alles also als bloße Behauptung begreifen müssen. Schließlich sind wir alle kleine Sünderlein und das Leben grimm wie ein skandinavischer Krimi.
Who Killed Bambi?, anderes Thema, eine meiner Lieblingskunstseiten, dort jedenfalls stieß ich kürzlich auf die Sieben Todsünden aus der Sicht des Fotografen Lukas Maximilian Hüller. Wer es gerne liebenswürdiger hätte, schaut bei Daniëlle van Ark vorbei. In der Rubrik "Taxidermy" zeigt sie schnuckelige Tiere, die bloß alle - leider, leider - tot sind.
Dafür hat heute die um so lebendigere Scarlett Johansson Geburtstag.
Wißt ihr das jetzt auch.
Und sonst? Ich gehe jetzt zurück ins Labor (not for the faint at heart), denn wie mein Chef vorhin zu mir meinte, könnte man über mein Hirn auch mal eine Abhandlung schreiben. Er sollte mal mein Herz sehen. Schwarze Pechblende.
Bei mir lebt Bambi weiter. Mit Blümchen und Schmetterlingen. Heile Welt. Ohne Chef, der sich Gedanken übers Mitarbeiterhirn macht. Er sollte sich freuen, wenigstens einen Mitarbeiter mit einem solchen Hirn, wie dem Ihrigen, in der Gartenzwergfabrik zu haben.
Wir sind ja im Grunde alle kitzenfreundlich, auch wenn das nicht immer so durchscheint. Ihren netten Kommentar werde ich ausdrucken und dem Chef (anonym natürlich) unter der Türe durchschieben. Da wird er beschämt sein.
Sie dürfen gerne meinen Namen drunter setzen. Brauchen Sie einen Scan meiner Unterschrift? Ich stehe zu meiner Meinung.
Ich drucke es einfach diagonal auf das Papier, das reicht dann aus.
Ich bedaure ja sehr, dass das in Blogs nicht geht.
Hallo Herr kid,
I. Wird Zeit, dass das Jahr zu Ende geht – da bin ich mit. Die Glückskekse für 2008 müssen doch endlich mal Glück enthalten & bringen. MAN.
II. Bitte hier nicht mehr Stichwörter wie "Aufklärungsempörer" liefern, sonst schreib ich mich wieder in Rage über das Bloggergelumpe. Und es bringt ja nix, außer Blutdruck.
III. Scarlett Johansson sieht dufte² aus. Ich mein, das sah man schon beim Pferdeflüsterer, dass das mal was wird. Bitte nachträglich auch von mir gratulieren. Heute hat übrigens die Tochter vom Melitta Mann Geburtstag. Tja nun.
Nee, muß man ganz ruhig bleiben. Ich bin ja dermaßen tiefenentspannt, man kann das Meer rauschen hören, wenn man ganz dicht neben mir steht. 2008 soll super sein, ich habe schon ganz viele Jahreshoroskope gelesen. Ihres allerdings noch nicht, aber das ist bestimmt auch glückdurchsetzt. Die letzten paar Wochen schaffe ich noch, Augen zu und durch. Und nächstes Jahr wird sowieso alles anders, mehr raus nämlich, endlich Urlaub, hoffe ich, und wieder eigene Projekte anschieben.
Seit "Bobby Long" bin ich mit Scarlett ja wieder ein wenig versöhnt. Ihre Überpräsenz nervt natürlich, aber wenn man jung ist, muß man seine 15 Minuten nutzen. Man hat dann später was davon - sehen Sie mich an, ich zitiere immer noch die 80er. Als hätte ich die Kraft der zwei Herzen.
Mit der Überpräsenz weiß ich nicht, ich geh nur nachm Aussehen. Manchmal. Und das mit dem (jungen) Alter - naja. Ist immer ein Grund , sagen die wo älter sind. Muss man entspannt sehen.
Es kommen güldene Zeiten. Das weiß ich auch ohne Horoskopfirlefanz. (Jung & naiv steht einem einen diese Naivität zu.)
Ja doch, wir hier in der Garten- und Heimdekorationsbranche... aber, egal. Unbedingt die Zeit nutzen, um Erinnerungen zu machen! Sonst endet man wie ich und erzählt immer dieselben drei Anekdoten aus den Achtzigern. Damals, das Mädchen aus dem Jardin du Luxembourg, ich hätte doch mitgehen sollen... Wenn ich heute auf einer Parkbank sitze, wirft mir doch höchstens eine ein paar Centstücke in den Hut. Das ist der Unterschied.
Trotzdem, nächstes Jahr wird super. Aber erstmal brauche ich einen neuen Haarschnitt. ("... /Bevor du verpennst". 1980)
Frisur ist doch schnurz. Ich geh nur nach den inneren Werten. Manchmal. Zudem: Wieso jetzt noier Haarschnitt - Deiner ist doch absolut ok. Zudem II: ein kluger Mensch kann meinetwegen auch Vokuhila tragen und auf ner Parkband Chansons singen oder Geschichten erzählen. Hauptsache er/sie kanns tragen und es muss nicht besprochen werden. Was abtörnend ist: Eitelkeit. Aber ist ja nur mein Geschmack.
Für nächstes Jahr wünsch ich mir jetzt schon: Mehr ScheißegalFrisuren + Demut. Alleman. Aber 08 wird ja so oder so super. Von daher auch egal.
Stil ist natürlich nie egal, er gerät höchstens in Vergessenheit. Sind Haare heute noch ein Statement? So wie
früher als man den LedZep-Jüngern (LedZep jetzt
pars pro toto) noch
Tu es oder stirb-Aufforderungen entgegenstemmte: "Schneid dir die Haare/Bevor du verpennst" (Fehlfarben) bzw. den Blick aufs Haar neu fokussierte: "Your hair is beautiful/a-ha tonight" (Blondie). Werden heute noch Lieder über Frisuren geschrieben? Also eher nicht wg. "Scheißegal". Heute kann man über solche Äußerlichkeiten eben kaum noch ein Statement machen. Heute fransen Haare und Attitüden an den Rändern aus, sind im Museum zu besichtigen (Herlinde Koelbl,
Haare)
Andersherum: Das Innere zeigt sich nicht mehr außen. Das ist nicht nur tolerant, sondern auch ratsam in Zeiten der Totalüberwachung mit all diesen Kameras im öffentlichen Raum und "heute im Handy, morgen auf Youtube"-Haltung. Aber schade trotzdem. Klugheit darf sich doch auch pflegen, in aller Demut. (Demut ist überhaupt natürlich die Jahreslosung 2008ff.!!!)
Natürlich is Stil nicht egal (vgl.: 2.Gebot des Punkrock nach Eisenpimmel: "Du sollst nicht rumlaufen wie der letzte Lulli!") Ich bin inzwischen nur soweit, dass ich... janee, ich glaub das führt jetzt zu nix. Jedenfalls, ich schneide ja auch gern Haare. Schon alleine, weil ich dann mit der sympathischen Friseurinnen Floskel: "So, jetzt fällts wieder schön frech" abschliessen kann~|:-)
(+Bitte auch nicht mehr so Themen wie "Totalüberwachung" einwerfen, sonst denk ich mich in Rage und krieg wieder Blutdruck. Man sollte viel mehr übers Wetter sprechen. Nicht nur beim Friseur. )
ich gebe mal ein bißchen an hier.... ich hab nämlich meinen flickwerk gelöscht, nachdem ich alle dort gehosteten und im blog eingebundenen fotos zu
ipernity hinportiert und entsprechend neu verlinkt habe. das war arbeit sag ich ihnen. hat wochen gedauert. immer in der fabrik, wenn der vorarbeiter gerade eine rauchen war....
Da waren Sie wirklich fleißig. Muß jeder wissen, welchen Bilderdienst er nutzen möchte, ich habe u.a. Bilder bei Photobucket und die sind noch restriktiver als Flickr und zeigen unter Umständen nicht nur nicht an, sondern löschen ohne Rückfrage das Material. Muß man halt wissen. Aber Vorlesungen über "Zensur" bei Flcikr halten und dann doch dort bleiben, das ist ja wohl ein Witz.
