Trennungslieder
In diesem jungen, elektrisch beleuchteten Magazin gibt es ein Interview mit den Ärzten.
Wir behaupten: Viele Rockstars singen von Einsamkeit, aber haben gar keine Ahnung davon.
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Bela: Aber Elvis war wirklich einsam.
Rod: Und Hank Williams.
Farin: John Lennon auch. „Help“ war ein deutliches Zeichen. Bei den meisten ist es aber Pose, behaupte ich.
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Farin: Aber wenn Johnny Cash „Hurt“ singt, das er noch nicht mal selbst geschrieben hat, dann nehm ich ihm jede Zeile ab: „I hurt myself today to see if I still feel“
Nur, um mal zu zeigen, zu welcher Monotonie ich neige.
Gibt es hier eigentlich auch mal neue Themen?
Ok ok, vielleicht. Wenn ich morgen aus der Boltanski-Ausstellung komme. - "Aber die hast du doch schon gesehen?" Egal, ich geh ja nicht allein.
Was daran reizt, ist die filigran-traurige Mischung aus uniformer Monotonie, Anonymität und Suche nach dem Bewahren. Suche nach der Indivualität. Das Sammeln und Bewahren von Alltagsdingen. Das Sammeln und Bewahren im Grunde austauschbarer und schnell vergessener Biografien. Die endlosen Reihen ramponierter, angerosteter und mit der Patina des Vergessens versehener Blechkästen, die (nur scheinbar) die Biografien einzelner Menschen aufbewahren. Ähnliche Installationen in Bremen und in Hamburg zum selben Thema. Ein Archiv gegen das Vergessen. Berührt aber werden wir durch die Lüge. So wie seine imaginierten, biografischen Fototagebücher, die sich als Machwerk, als Fake, entpuppen, so enthalten auch diese Archive einfach nur NICHTS.
das war aber auch das mit abstand beste lied und vorallem video des vergangenen jahres! johnny cash war ein gott. er lebt in unseren herzen ewig.