Love Is A Deserter

Nothing's gonna kiss you
Like the blister gonna get you
From waiting it out

(The Kills, "Ticket Man")

Mal ein bißchen Lärm machen wieder. Finger strecken und, hoho, die Arme auch! The Kills sehen nicht nur aus wie die Band, die ich hätte haben müssen. Sie haben auch eine tolle Webseite mit Oui-Ja-Brett, vielen Polaroids und Trish und Trash. Morbide Eleganz, aber spell it like Lässigkeit, nicht als Geputztes. Das ist nämlich schön, weil es so einfach gehalten ist, zwei Simplizissten vom Schweißspendedienst, ausgebüxte Schelmen aus der Lärmanstalt.

Fast wie hier also, wenn ich Gerätschaften oder Mobiliar die vier Stockwerke rauftrage oder wieder runter, einfach so, nur um mal WAS ZU TUN. Man muß, sollte - so lange man kann, natürlich nur - nämlich immer was tun. Gleich gehe ich zum Finanzamt. Denen will ich nichts tun, aber die brauchen es bei mir gar nicht erst probieren. Ich muß mich zu keinem Elefanten flüchten. Ich habe andere Methoden. (Zum Beispiel mit dem Fuß aufstampfen und ganz laut "Rock'n'Roll!" zu rufen.)

Und nun wieder Regen.

>>> Fried My Little Brains auf YouTube.

Radau | 15:13h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
fishy_ - Dienstag, 15. August 2006, 16:40
Können Sie etwas von Ihrer Energie abgeben? Mich beherrscht heute die Prokrastination.

Charmante Entdeckung, an der Sie uns teilhaben lassen!

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kid37 - Mittwoch, 16. August 2006, 00:48
Ich habe die Kraft der zwei Herzen. Rackern und Rocken lautete früher mein Motto.

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burnster - Mittwoch, 16. August 2006, 13:01
Ich habe die Kraft der zwei Lebern. Haben Sie eigentlich die neue Killers Single schon gehört, Herr Kid? Wird hier gestreamt:

http://www.islandrecords.com/thekillers/

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kid37 - Mittwoch, 16. August 2006, 21:43
So, gerade mal... in der Fabrik geht es ja nicht, da schicken mich die Kollegen sofort zu Strafarbeiten, wenn ich da Musik höre oder Filme im Netz anschaue. Die Single ist so na ja, Killers halt, aber das Intro zeigt zufällig genau den Strand, an den ich mich bald begebe. Zwei Blogger habe ich da auch schon erkannt.

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fabe - Dienstag, 15. August 2006, 16:41
eingescanntes notizbuch. sehr schön.

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kid37 - Mittwoch, 16. August 2006, 00:37
Ja, fand ich auch. Erinnerte mich daran, mal wieder meine eigenen Scrap-Books zu füllen. Nicht immer nur das Internet.

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fragmente - Dienstag, 15. August 2006, 18:29
Zunächst love is a disaster gelesen.

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novesia - Dienstag, 15. August 2006, 20:54
Und ich hatte gleich den Debaser im Kopf. Abends assoziiert man doch immer am vielsagendsten (scheiße, mir fällt das passende Wort nicht ein - jedenfalls sollten Termine beim Psycho-Onkel immer abends stattfinden, und dann will ich diese Tintenklecksbilder beschreiben dürfen...)

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c17h19no3 - Dienstag, 15. August 2006, 22:26
die kills waren auch meine entdeckung. im februar, rocken gegen den schnee.
sonst noch irgendwelche tipps? neues, altes berühmt-berüchtigt-unbekanntes? ;)

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kid37 - Mittwoch, 16. August 2006, 00:46
Debaser. Da verstand ich früher immer "a Hippie-Love". Man fabuliert sich was zusammen. Ein Desaster manchmal, fürwahr.

Frau Morphin, unter den ganzen The-Bands, die in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen sind, sollte sich doch was finden lassen. The Stars, The Killers, (The) Editors, (The)Arcade Fire... oder The Thermals. Die haben, so erzählte mir mein Lieblingskollege heute, eine Menge Geld von Chrysler ausgeschlagen. Der Autobauer wollte einen Song von ihnen für einen Werbespot benutzen, auf so was hatten die aber keinen Bock. So was gibt es also auch noch (Tränen der Rührung).

Morgen kaufe ich alle deren Platten.

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c17h19no3 - Mittwoch, 16. August 2006, 22:56
die chrysler-geschichte beeindruckt. support your anti-economical heroes.
the thermals sind mir, glaub ich, neu - alles andere ist schon zu tode ausprobiert. ich dachte eher an was älteres. sowas, was wir mittzwanziger höchstens bei unseren doppelt so alten liebhabern in der kiste neben der couch finden. ;)
ihnen hätte ich den besitz der kompletten flexi-pop-sammlung zugetraut.

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kid37 - Donnerstag, 17. August 2006, 01:36
Rama, Lama, Bramarbasier
Früher (also zu der Zeit als ich mit Flexi-Pop-Zines hätte spielen können, wäre ich nicht immer zu arm gewesen, auch das noch zu sammeln, was eine Schande ist, aber nun gut) wäre das ja die normale Haltung gewesen. Aber 2006 (Sonic Youth werden irgendwann ein Album machen The Year That Blog Broke) ist das wirklich schon bemerkenswert. Interessanter Wandel, egal, wie man ihn bewerten will.

Die Älteren werden sich noch erinnern, als in den 80ern Pop und Rock aus der Gegenkultur gerissen und endgültig im großen Stil kommerzialisiert wurde: "The whole mood of Rock'n'Roll changed from being much part of the counter-culture in the mid-70s - Rock in the 80s became part of the big business as well" - so eine MTV-Featurette zu diesem Thema:
Teil 1 und Teil 2

Heute kaum zu glauben, aber einst galt selbst MTV als televisionäre Gegenkultur. Dann kam Frau zu Salm und versenkte das Boot ins Klingeltonland. Dieselbe Frau, die nun begeistert auf Symposien von der "Bloggerindustrie in den USA" spricht. Dazu sang Neil Young schon
This Note's For You. Geschwafel alter Männer eben.

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mark793 - Donnerstag, 17. August 2006, 02:04
MTV als televisionäre Gegenkultur?
Das war doch auch nur ein great rock'n'roll swindle der Verblödungsindustrie. Aus dem Stand weiß ichs nicht mehr genau, ob das von Anfang an eine Viacom-Veranstaltung war und ob bei MTV Europe nicht auch mal Robert Maxwell mitmischte. Aber ich gehe lieber nicht ins Archiv zum Blättern und Kramen, weil ich sonst doch zu dem Schluss kommen könnte, dass früher vielleicht nicht alles, aber doch einiges besser war...

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kid37 - Donnerstag, 17. August 2006, 02:23
Schon Elvis war Teil... das ist ja das Problem beim Eisendengeln: wenn man zu genau hinguckt, sieht man die Mängel. Man muß es von weiter weg betrachten. MTV war ursprünglich neu, aufregend, anders - und, ja, tatsächlich auch "Jugendkultur" und "Gegenkultur". Allein die visuelle Umsetzung, die Tatsache, daß man später die Brothers Quay Trailer für Literatur (!) machen ließ, usw.

Und natürlich immer im Vergleich zu dem, was die Altersgruppe sonst im TV geboten bekam. Zu der Zeit. Das dahinter auch nur wirtschaftliche Interessen standen - geschenkt. So verbohrt bin ja nicht mal ich.

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booldog - Mittwoch, 16. August 2006, 22:42
Die eigentliche Entdeckung auf der Franz Ferdinand-Tour im November 2004. Das berühmte frustrierende Konzerterlebnis, wenn die Vorband den Hauptact an die Wand spielt (und man es bereits weiß, bevor man diesen gesehen hat).

(Und der musikalische Kniff, den letzten Cord eines Liedes zu spielen, indem man durch synchronen Beckenstoß die Gitarrensaiten aufeinander knallt, ist, nebenbei bemerkt, höchst anmutig und innovativ. Ich hoffe auf ein Wiedersehen.)

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kid37 - Donnerstag, 17. August 2006, 01:28
Oh, da beneide ich Sie ein wenig. Franz Ferdinand sind ja leider generell so eine Enttäuschung. Die haben sich auch zu schnell und weit unter Wert (aus-)verkauft. Schade.

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