Lesefutter

So, gerade mal den Weg zum Hauptbahnhof gewagt. Noch eine Geburtstagskarte für meinen Bruder eingeworfen und durch die etwas pompös benannte "Wandelhalle" geschlendert. Die Leute sind schon merklich aggressiv, dabei ist heute erst (schon?) der erste Feiertag. Unausgeglichene Kinder randalierten bereits in der U-Bahn, erwachsene Männer bekamen beim Bäcker eine Krise, weil sie kein "normales" Brötchen bekamen. Es ist allerdings auch ein Kreuz mit diesen 4-Korn-, 5-Korn-, 6-Korn-, Weltmeisterbrötchen. Der Mann hat recht: Es gibt keine einfachen Dinge mehr. Es ist alles kompliziert! Beispiel: Tarife fürs Mobiltelefonieren.



Dafür gibt es jetzt Zeitschriften, die sich schlicht "Deutsch" nennen und Texte in eben dieser Sprache beherbergen. Ich hab das Teil zuallererst wegen der Fotostrecke von Ellen von Unwerth gekauft. Nein, den Ausschlag gab ein Artikel über Tabea Blumenschein, von der ich seit Jahren nichts mehr gehört, über die ich mich neulich aber erst mit meiner Kollegin unterhalten habe. (Einige werden sich erinnern: Tödliche Doris et al.) Gäbe es nicht die komplizierten Probleme in meinem Leben - ich könnte so glücklich sein.
Mit den einfachen Dingen.

Ex Libris | 19:31h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
revierflaneur - Freitag, 14. Mai 2010, 10:47
Keine unbekornten Brötchen ...
... und siebeneinhalb Jahre später gibt's dann in der freien und Hansestadt Hamburg nur noch einen einzigen Laden, der "Kaffee sans Deckel" im Programm hat. Es wird allerorten immer enger.

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kid37 - Montag, 17. Mai 2010, 13:17
Sie arbeiten sich ja wirklich von hinten nach vorn. Prima, so wird das Netz der Querbezüge tatsächlich immer enger.

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revierflaneur - Montag, 17. Mai 2010, 18:15
Verrechnet
Diese Rechnung wird allerdings solange nicht aufgehen können, wie Sie oben (vorn) schneller Neues hinzuschreiben als ich hier unten (hinten) das Alte lesen, bedenken, hinterfragen und kommentieren kann. Ich bin neben manch andrem ein Vertreter des Slow-Blog Movement von Todd Sieling & Co. Machen Sie sich also keine Hoffnungen, dass wir uns hier irgendwann in Echtzeit begegnen. Der ewiggestrige Flaneur vergrößert somit die Distanz in Permanenz.

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kid37 - Dienstag, 18. Mai 2010, 13:30
Dabei arbeite ich schon deutlich langsamer an dieser Baustelle, liege andererseits aber knapp 2000 Beiträge vorn. Danke für den Verweis auf Todd Sieling. Den kannte ich nicht, sehe aber beim Überfliegen schon Stichworte wie Joseph Campbell, das schaue ich mir noch mal an. In Ruhe.

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