Aushäusig

Verirrt. Mindestens.

Tentakel | 10:43h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
pappnase - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 11:00
sehr schön, da passen se gut rein ;o)

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mark793 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 17:30
Sie haben es
zwar nicht explizit geschrieben. Aber Ihre Geschichte erklärt meines Erachtens ganz gut, warum Männer nicht gern nach dem Weg fragen. Haben wir nicht alle schon mal jemanden versehentlich in die Irre geschickt, der uns nach dem Weg fragte? Ich brauche davon abgesehen auch deswegen nicht fragen, weil meine Frau eine sensationelle Kartenleserin und Falkplan-Oregami-Artistin ist. </Prahl-Modus off>

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 17:47
Ohne Karte bin ich verloren. Habe ich erst neulich wieder gemerkt. Was ich nicht erzählt habe: Vor ein paar Tagen stand ich in Berlin im falschen Haus mit dem Schlüssel in der Hand – und wunderte mich, daß die Wohnungstür so fremd aussah. (Die Haustürschlüssel passen wohl in der halben Straße.)

Eine Frau, die Falkpläne falten kann, hätte ich auch geheiratet.

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outrage - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 17:49
Nach dem Weg fragen...
wird IMHO total überschätzt. Meiner leidvollen Erfahrung nach schicken einen die Befragten hundertprozentig in die Irre, wenn das Ziel weiter als einen Block weg ist.

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 18:46
Ja, die wollen immer alle hilfsbereit sein und nicht das Gesicht verlieren. Die alte Dame in der U-Bahn tut mir heute noch leid. Da war ich etwas verpennt, war noch vor elf.

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mark793 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 21:45
Irgendwann
blogge ich mal die bizarre Geschichte von einem früheren Kumpel, der in Thessaloniki verschütt ging - weil der Ausgang des Supermarkts in einer anderen Straße lag als der Eingang. Aus einer räumlichen Fehlpeilung resultierte eine zweiwöchige Odyssee, bei der mein Freund dann nach einer abenteuerlichen Zugfahrt durch das vom Bürgerkrieg gebeutelte Ex-Jugoslawien irgendwie bei der deutschen Botschaft in Budapest anlandete, die dann seine Heimreise organisierte. Während niemand etwas wußte über seinen Verbleib, hatte der Grieche, bei dem mein Kumpel und seine Freundin zu Besuch waren, beim Regionalfernsehen in Thessaloniki eine Vermisstenmeldung lanciert. In der Personenbeschreibung hieß es: "Er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift I do not exist" Ob das T-Shirt noch existiert weiß ich nicht - aber diesen Typen gibt es wirklich.

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 21:49
Ich schaue gerade an mir herunter und sehe, daß ich eines meiner Lieblings-T-Shirts trage: "Wo ich bin, ist immer Herbst". Das könnte auch für Unglauben sorgen, sollte ich verloren gehen. Aus Ihrer Geschichte jedoch sollte man sofort einen Film drehen. Das ist ja besser als der Anhalter durch die Galaxis. Wirklich sehr bizarr.

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mark793 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 23:14
Sie haben mir die Story
wieder uns Gedächtnis gerufen. In dieser Wohnblocksiedlung in Thessaloniki sahen die Häuser alle ziemlich gleich aus, die kyrillischen Hieroglyphen auf den Klingelschildern sagten meinem Kumpel nichts - und kurioserweise passte der Wohnungsschlüssel auch an einem halben Dutzend anderer Wohnungstüren in diesem Viertel. Ähnliches hatten Sie ja aus Berlin berichtet.

Wenn ich mal verschütt gehen sollte, gäbe es vermutlich keine T-Shirt-Aufschrift, nach der man Ausschau halten könnte. Das einzige bedruckte T-Shirt, das ich je besaß, stammte von Greenpeace und hatte ein zu "Igitt" umgestaltetes Iglo-Logo mit dem Aufruf darunter "Stoppt Überfischung". Das hab ich dann mit Vorliebe freitags angezogen. Aber der Effekt nutzte sich irgendwann ab- wie auch der Aufdruck selbst...

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 23:31
Dabei kann man ab 30 wieder bedruckte T-Shirts tragen, ohne bescheuert auszusehen! (Sonst nur, wenn man unter 20 ist!!!)

Ich habe immer mehr, ein paar Band T-Shirts von früher (Cure, Siouxsie, New Order, Joy Division und, aktueller, Dresden Dolls) und neuerdings ein paar wertvolle Botschaften wie die oben erwähnte. Nicht zu vergessen Herrn Fabes wunderbares "Photoshop The Pain Away".

Ihnen stünde doch so etwas wie "Erziehungsbeauftragter" oder "Spinatwächter".

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mark793 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 23:40
Oder gar
"Kindsvater". Das wär's doch. Sollte ich mir vielleicht zu Weihnachten wünschen. ;-)

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 23:59
"Rentensicherer".

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frau klugscheisser - Freitag, 16. Dezember 2005, 02:48
"Samenraubopfer" [oder war das zu böse?]

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mark793 - Freitag, 16. Dezember 2005, 11:19
Nee, nicht zu böse.
Aber "-Opfer" triffts irgendwie nicht so ganz, aufgrund meiner aktiven und bewussten Mittäterschaft.

"Rentensicherer" find ich schon ziemlich böse. Denn dieses Attribut basiert ja auf der keineswegs gesicherten Annahme, dass der Nachwuchs dereinst tatsächlich eine klassische Erwerbskarriere hinlegt. Das sollten Eltern, die sich was drauf einbilden, "was für die Rente getan zu haben", nicht vergessen: Es kann ja auch sein, dass man Tagediebe heranzieht, die der öffentlichen Hand mal schwer zur Last fallen...

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moppelchen - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 21:26
Zufällig hielt ich gestern abend beim Einschlafen John Grays Betrachtungen in der Hand, um endlich zu erfahren, was ich als Frau schon immer falsch gemacht hatte. Männer sind schließlich anders. Im übrigen habe ich auch gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Und zwar im Einbahnstraßendschungel Wien, wo ich letztlich nicht nur gefahren bin, sondern gleichzeitig im Sinne des Multitasking auch noch die Karte las, weil der Mann auf meinem Beifahrersitz da ganz untypischerweise Schwierigkeiten hatte. Herr Sebas ist Zeuge, der saß hinten und amüsierte sich.

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 21:40
Oh, in Wien habe ich mich auch schon verlaufen. Trotz Falkplanerei. Ich habe in mir unbekannten Städten in den ersten Tagen häufig keine Vorstellung von Dimensionen, Norden und Süden. So hat mich an Hamburg immer verwirrt, daß der Hafen im Süden liegt, wo die Küste doch nördlich ist.

Ihre Leistung ringt mir Respekt ab. Und Herr Sebas hat bestimmt nur gekichert, weil er selbst nicht ran mußte.

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frau klugscheisser - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 22:01
Man sollte sich demnach nicht blind auf Sie verlassen können?
Immerhin waren Sie selbst als Einäugiger nicht König in dieser sehr charmanten Geschichte.
Falls es Sie tröstet, würde ich dennoch lieber Ihnen, als meinem eigenen Orientierungssinn vertrauen, denn vielleicht würde ich zwar nicht den richtigen Weg gewiesen, dafür aber einige unterhaltsame Minuten oder gar Stunden bekommen.
[sagt die, die vor lauter Kartons nicht mal mehr den Ausgang ihrer eigenen Wohnung findet]

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kid37 - Donnerstag, 15. Dezember 2005, 22:39
Sich blind auf mich verlassen hieße, einen langen, gewundenen Weg mit möglicherweise überraschendem Ziel zu begehen. Und das klingt jetzt charmanter oder spannender als es in grauer Realität ist.

Aber Sie habe ich doch immerhin zielsicher vom Hotel zum Restaurant und zurück zum Hotel geleitet (allerdings hatte ich da auch den halben Nachmittag Stadtpläne memoriert).

Und Sie haben recht: Man hat sich bei mir schon über vieles beklagt. Über mangelnde Unterhaltung eher selten.

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frau klugscheisser - Freitag, 16. Dezember 2005, 02:43
Jetzt weiß ich endlich, womit Sie Ihre Nachmittage verbringen. Solange Sie immer nach Hause finden, kann´s aber nicht so schlimm sein.

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