Are distant now
I wear my memories like a shroud
I try but words collapse
Echoing
"Trick or Treat"
(Siouxsie and the Banshees, "Halloween")
Das Wochenende zeigte, daß das hermetische Café offline doch rockbar ist. Erst wurde, wie bei anderen Menschen der Römertopf, das Gelächter aus dem Keller geholt. Das flog bald wie ein Halloween-Gespenst durch die weitläufigen Räume und schüttelte sein zerschnittenes Bettlaken, wo es nur konnte. Dann wurden Bierflaschen zum Baden geschickt und dem Rotwein echt mal der Stock aus dem... Korken aus dem Hals gezogen. Später wurden Tintenfische mißbraucht (Sorry, folks!), und Herr Mequito sang eine ergreifende Kantate, daß sich Piratenbräute die Tränen aus den Augen wischen mußten. Frau Lu jedenfalls warf sofort mit religiöser Erbauungsliteratur nach mir. (Bericht wird folgen.) Nur Herr K. blieb ruhig wie immer und bewahrte die Fassung.
Es gäbe Geschichten zu erzählen. Denn die fallen ja immer wie Brosamen von den niedrigen Tischen der Zubloggemeinschaften: Zum Beispiel die Geschichten von nicht-bloggenden Menschen, denen die Katzenbilder nur so auf den Nägeln brennen. Was Kerstin13 lässig mit den schärfsten Blümchenbildern der Welt kontern könnte, wenn sie denn nur wollte. Starke Sache, man darf da gespannt sein. Oder wie man dann wartet, daß endlich mal ein Boot nachts über die schwarzen Wasser des Kanals tuckert, um zu zeigen, daß es sie wirklich gibt, die schwarzen Wasser vor meinem Haus. Frau Grau jedenfalls öffnete die Schublade, die mit "So klein ist die Welt" beschriftet ist, und entlockte mir folglich manches staunende "Ach". Oder auch ein "Sieh an", wenn ich die Zeit für etwas Abwechslung für gekommen hielt. Ja, es gäbe Geschichten zu erzählen. Von atemberaubenden Überraschungsgästen und sympathischen Zeichnern und der schärfsten Chili-Köchin der Welt. Geschichten eben. Nur die Gerüchte mit den venerischen Krankheiten habe ich wohl verpaßt.
I wander through your sadness. Gazing at you with scorpion eyes...
Nette Abende sind eben nicht blogbar.