Als ich heute morgen mit eisernem Besen mein Haus-und-Hof durchfegte, fiel mir dieses verblüffende Werbematerial in die Finger. "Gesund" und sehr "stilvoll" präsentiert sich eine überaus reichhaltige Menükarte von Gäng Panäng Tofu bis zum Yam Nua (scharf) und schlichtem Soundso-Fleisch auf Szechuan-Art. Eine echte kleine Rundreise also, wie im Text versprochen.
Krieg? Da nehme ich Red Nog Gaijotgte für 6 Euro. Terror? Wie wäre es mit Mongobohnen-Salat für 2 Euro, gefolgt von gerösteter Ente süß-sauer (9 Euro)? Wirtschaftskrise? Da hilft die Getränkekarte: Tshing Tao Bier, Flasche nur 2 Euro. Wer mag, darf auch Pflaumenwein ordern, ohne Stiel, sehr saftig, 7 Euro die Flasche.
Und Arbeitslosigkeit? Vielleicht das Zweimal gebratene Schweinefleisch (7 Euro)? Oder ist das zu sehr altes System? Neue Ideen braucht das Land. Die Fastenspeise Chop Suey ist mit 6 Euro nicht ganz Hartz-IV-tauglich, aber den Mund macht es schon wässrig.
Mit leerem Magen wird man nur unsicher. Frau Modeste, die mich unermüdlich immer wieder auf die Vorzüge der asiatischen Küche aufmerksam macht, hat recht. Nichts hält so sehr Leib, Magen und Gedanken zusammen und löst so viele Probleme wie eine gute Mahlzeit. Eine heiße Badewanne vielleicht, wenn man eine Frau ist.
Endlich Werbung, die hilft, und das sehr konkret. Ich bin begeistert.
Spiel mit den Urängsten der Menschheit (Krieg, Arbeitslosigkeit) und Abhilfe in Form eines variierten Grundbedürfnisses, nämlich einer warmen Mahlzeit. Ob Panaeng Tofu auch gegen Sozialphobie hilft?