Betrachtungen aus dem Rheinraum



Neulich war ich im Rheinland, hauptsächlich - when in Rheinland, do as the Rheinländer do - um Gespräche zu führen. Der offizielle Teil war schnell und gut organisiert zu Ende, das Ergebnis ebenfalls erfreulich rasch gefaßt, dann hat man den Kopf frei und reduziertes Gewicht. Bei Freunden sehr entspannt gegessen, geplaudert, zahlreiche Details um Haus und Hof bewundert und den besten Schlaf seit Jahren gehabt: im ehemaligen Dienstbotenzimmer. Fantastisch, fünf Sterne. (Sofort den Plan gefaßt, mir in meiner Wohnung ein ebensolches Zimmer einzurichten, für wenn mal Dienstboten kommen schwer Schlaf zu finden ist.)

Düsseldorf bleibt vertracktes Gelände. Es gelingt mir seit Jahren nicht mehr, dort Ausstellungen zu besuchen. Noch immer denke ich wehmütig an die Jean-Tinguely-Ausstellung zurück, die ich wegen irgendwas verpaßte. Nun war es Schlingensief, die von Besucherschlangen und Querdenkerdemos umwunden war wie einst Dornröschens Schloß. Oder besser: wie der unerklimmbare Felsen der braven Lorelei, die dann augenzwinkernd vorbeifuhr. Dafür erneut entspannt gegessen.

Besichtigungen dann auf der kurzen Heimatrunde, überall Flutberichte, Zukunftsgedanken, Impfstatusvergleich. Auf der Rückfahrt wieder zähes Waggongekoppel in Hamm, Westf. Die Rücklichter von Anschlußzügen im geisterhaften Hannover. Die Einsamkeit nächtlicher Bahnsteige, und ein Taxifahrer, der außer "Moin" nichts sagt. Wieder daheim.

Ausfallschritt | 16:50h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
fidibus - Mittwoch, 18. August 2021, 00:30
Warum kaperten Sie denn nicht das Boot? Übern Rhein, ein paar Kanäle langgeschippert und, zack, wären Sie auf der Elbe und ganz entspannt in Hamburg.

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kid37 - Mittwoch, 18. August 2021, 00:49
Die Verbindung über Hamm nervt regelmäßig. Mein Zug ist ja pünktlich, aber dann muß der an ein Zugteil aus dem Süden gekoppelt werden, der nicht kommt, nicht kommt, nicht kommt... und schon stimmt am Fahrplan gar nichts mehr. Regelmäßig.

So ein Schiff, da geht es ja gleich ganz anders! (Wenn nicht einer im Kanal querliegt.) Streng genommen habe ich ja auch ein Schlauchboot. Habe am Wochenende auch wieder die Stelle beguckt, wo ich es diesmal ins Wasser lassen will...

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fidibus - Mittwoch, 18. August 2021, 01:28
(Von einem Lottogewinn würde ich mir ein Poucher Faltboot in Bitterfeld-Wolfen kaufen. Wegen Nostalgie und so, und weil die hübsch sind.)

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kid37 - Mittwoch, 18. August 2021, 01:38
So eins stand hier vor Jahren auch mal zur Debatte. Entschied mich letztlich zur "kleinen" Lösung. Die sind wirklich sehr schön - und schön zum Zusammenbauen. Das wäre was für Sie.

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fidibus - Mittwoch, 18. August 2021, 02:01
Okay, das mit dem tückischen Einstieg ins Boot verunsichert mich jetzt etwas. Werd auch noch in eine Schwimmweste investieren. ;-)

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kid37 - Donnerstag, 19. August 2021, 17:27
Be prepared! heißt es bei den Pfadfindern. Ohne nasse Füße kam ich aber auch noch nie ins Boot. Das liegt aber daran, daß es in der Gegend außer beim McDonald's-Drive-in keinen öffentlichen Anleger gibt. (Wenn hier erst richtig durchgentrifizert ist, wird sich das sicher ändern.)

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