Hier kann man sich reinkukscheln. Das ist wie bei mir zu Hause: Da heißt es auch, daß diese Typen nicht nur komische Brillen trugen, sondern auch verärgert waren, wenn wirklich ein Kunde kam. Die waren selbst nur da, um zu lesen. Das verstehe ich gut. In meinen persönlichen, hermetischen New Yorker Buchladen lasse ich deshalb auch nur ungern jemanden herein, höchstens mal nachts, wenn ein Notfall vorliegt (drei Mal klingeln, besser vorher anrufen).
Die Doku habe ich selbst noch nicht sehen können, so viel sei eingeräumt. Aber das klingt natürlich ungeheuer charmant, diese New Yorker Literatiwelt, die Buchhandlungen und Antiquariate als Ruheoase für verschrobene Charaktere und Pyramidenkönigskammer für ungeheure Entdeckungen. Heute sagen einem junge Leute frech ins Gesicht, man könne sich ein elektronisches Lesegerät anschaffen, um all den "Kram" bei sich zu tragen. Die kennen das eben nicht, wenn man heimlich unterm Torbogen stand, um altes Papier zu schnüffeln und dann berauscht nach Hause wankte! Die haben alles flat und vorverdaut - Bücher, Filme und Musik.
Die Sammler sterben aus, heißt es. Buchhändler seien die ornamental hermits der Großstädte! Fatalgerede. Very irritating.
The Booksellers. Regie:D. W. Young. (USA, 2019)
Überleben als Geschäft is da sicher nur in der Nische möglich, von allem anderen gibt es einfach zu viel.