Sonntagsbetrachtung. In meinem geheimen Geheimblog Where older Goths go to die schreibe ich über die Effektgeräte von Chelsea Wolfe. Die heißen recht klingend "Apocalypse", "Frost Bite" und "Angry Troll" und das paßt natürlich gut zur ihrer verheulten Donnergrollen-Musik. Hübsch bildlich. "Warte mal, ich schalte den Angry Troll ein." Und dann wabert eine grauverfusselte Klangwolke durch den tropfenden Regenwald. So etwas müßte es für Blogs geben.
Beim Insektenzeichnen höre ich jetzt wechselseitig Meredith Monk (für die feinen Tasthärchen) und Chelsea Wolfe (Mandibeln und Thorax). Am Ende, wenn ich alles ausmale, dann den "Angry Troll". Man könnte es vielleicht mischen, so wie hier jemand die Versionen von Flatlands von Chelsea Wolfe und Mark Lanegan zusammengemixt hat. Dessen Solovariante hingegen ist mir etwas zu... gediegen, vielleicht. Man sieht dazu Leute, die ihren Kopf von links nach rechts wiegen, garantiert hält auch jemand ein Feuerzeug hoch... NEIN. Ihm fehlt hier ein Effektgerät namens "Screaming Trees", um mal seine Bandgeschichte aufzugreifen.
Es gibt Menschen, die können ein Insekt auf ein Reiskorn zeichnen. Oder ein Haar in der Suppe. Unangenehm. Die als wandelndes Mandat durch die Weltgeschichte stapfen. Oder Unke. Als rechtwinkliges Bauhaus. Als Angry Troll.
>>> Geräusch des Tages: Chelsea Wolfe und Mark Lanegan, Flatlands