Temptation

A heaven, a gateway, a hope
Just like a feeling inside, it’s no joke
And though it hurts me to treat you this way
Betrayed by words, I’d never heard, too hard to say
Up, down, turn around
Please don’t let me hit the ground
Tonight I think I’ll walk alone
I’ll find my soul as I go home

Manchmal in der Trümmerstimmung von Diskotheken um vier oder fünf Uhr morgens, zwischen letzten Liedern und dem ersten grellen Neonlicht, das sich über zersplittertes Glas, verlorene Feuerzeuge, vergessene Menschen und Unterwäsche ergießt, spürt man eines besonders deutlich: Es gibt keinen Platz, an den man gehen könnte. Mißmutige Kellner fegen den Unrat auf der Tanzfläche zusammen, vor der Garderobe bilden sich Schlangen, erschöpfte, schrille und weinerliche Stimmen mischen sich untereinander.
"Es war doch eben noch da!" kreischt die eine und sucht ihr Portemonnaie.
"Er war doch eben noch da!" heult eine andere und sucht ihren Freund.
Kleine Katastrophen, gestohlene Mäntel, nackt schleicht man hinaus in die kühle Nachtluft. Dort steht die Sehnsucht und blickt einen an. Nicht höhnisch, wie ihr Bruder, der Spott. Nicht kläglich, wie ihr unreiner Wechselbalg, das Selbstmitleid. Nur fragend, zögernd.

Oh, you’ve got green eyes
Oh, you’ve got blue eyes
Oh, you’ve got grey eyes
I’ve never seen anyone quite like you before
No, I’ve never met anyone quite like you before

Man nimmt sich vor, daß dies das letzte Mal sein würde. Das letzte Mal zwischen Demütigung und einsamen Wegen durch die Nacht. Das letzte Mal, das man auf der Brücke stehen würde, den Wind gefangen in der Jacke, die man mühsam um den zitternden Körper geschlungen hält. Das letzte Mal, das man auf die Züge wartet, die unter der Brücke hindurchfahren. Das letzte Mal, das man hofft, sie brächten einen hinaus aus der Stadt. Hinaus aus diesem Leben. Hinaus in ein anderes Land.

People in this world, we have no place to go
Oh, it’s the last time
(New Order, "Temptation")

An der Tankstelle gibt es Bier und ein paar Menschen noch. Ein übermüdeter Mann füllt draußen Benzin nach. Auf der Karte an der Wand erkenne ich den Weg zu meiner Wohnung. Etwas, das sich "Zuhause" nennt. Kein Heim.
Dort sind die Fenster alle geschlossen. Wenn ich dahinter winke, wird es niemand sehen. Ein letztes Mal. Nie habe ich jemanden getroffen so wie dich.

Homestory | 01:06h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
evasive - Freitag, 5. November 2004, 01:12
Manchmal bringen mich
Ihre Texte zum weinen.

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kerstin13 - Freitag, 5. November 2004, 01:26
jaja, ein letztes mal... gut, dass es diese lieder und ihre texte gibt, die einem wissen lassen, dass man wenigstens nicht allein ist.

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mykoplasma - Freitag, 5. November 2004, 01:57
Das Rollo muss auch hoch, dann könnse z.B. zur Sonne winken und zu den Ratten der Lüfte, dem ganzen Kroppzeugs. Die gucken immer, ob einer krümmelt beim Winken.

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r.s. - Freitag, 5. November 2004, 03:15
Mögen Sie Cello: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00000DTFW/

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kid37 - Samstag, 6. November 2004, 21:49
Wenn ich mein Real Player Alternative überredet habe, wieder Laut zu geben, höre ich mir das mal an.

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kid37 - Samstag, 4. Dezember 2004, 20:06
Update: Wegen einer anderen Sache mußte ich mir tatsächlich gerade eben das Realplayer-Plugin runterladen. Dann wollte ich endlich mal die Cello Anspieltips auf der Amazon-Seite hören: "Realplayer needs to download new software to play that clip".

Haha. Deshalb und aus bekannten anderen Gründen fliegt Realplayer gleich wieder von dieser Platte.

Ich versuche es mal in einem CD-Laden. Da werde ich nicht ganz so ausspioniert. Ich bleibe dran am Thema ;-)

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outrage - Freitag, 5. November 2004, 13:19
Das sind...
die Momente, wo ich froh* bin, dass in der Wohnung eine Katze auf mich wartet.

*) starke Untertreibung


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monolog - Freitag, 5. November 2004, 13:44
Sie sollten mal mitkommen zu einer der legendären Electrofixx-Parties. Da fegen die Gäste selbst am Ende noch und haben sogar Spaß dabei.

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kid37 - Freitag, 5. November 2004, 13:50
Vielleicht ist das überhaupt die Idee. Möglicherweise kann ich das für 1 Euro/h übernehmen und muß nicht bei Frau Cassandra abspülen oder die Handtücher bügeln.

@Outrage: Ja, eine Katze wäre was. Aber ich treibe mich in letzter Zeit zu viel rum, da würde die mit mir schimpfen. Zurecht.

Ich habe mich jetzt - dem Hinweis von Frau Mykoplasma folgend - mit Hilfe einer alten Brotkrume mit einer Möwe vor meinem Fenster angefreundet. Bislang hat sie mir noch nicht in die Hand gehackt. Mal sehen, wie lange es gutgeht.

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dondahlmann - Freitag, 5. November 2004, 15:47
Was mich an Clubs, oder "Diskos" wie wir Älteren gerne sagen, stört, ist die Art und Weise des Balzverhaltens meiner Mitmenschen. Meist pendelt es irgendwo zwischen dem Humorniveau von "Knight Rider" und dem erotischen Verlangen, den ein schlecht synchronisierter Softp*rno auslöst. Die Mädchen stehen leicht bekleidet und bauchfrei wippend und kopfnickend in der Gegend rum, während die Jungs komische Bewegungen mit ihren Handgelenken machen. Wenn die Damen älter sind, dann stehen sie in Girlie-Shirts wippend und kopfnickend rum, während die Herren versuchen den Eindruck zu vermitteln, sie kämen gerade von einem Meeting in LA.
Mich deprimiert das zutiefst, und wenn man mal Ohrenzeuge eines Balz wird, dann muss man leider weinen.
Das hilft natürlich alles nicht gegen das Gefühl morgens um fünf, wenn die Augen sich nicht entscheiden können, ob sie vor Wut aus den Höhlen treten, oder doch lieber reinrutschen wollen. Was dagegen hilft weiß ich nicht. Vielleicht ein Theaterabo.

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wise.up - Freitag, 5. November 2004, 15:41
Oh...
... das liest sich still und leise und einsam und traurig. Aber schöner kann man wohl nicht seufzen!

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leteil - Samstag, 6. November 2004, 19:38
Danke schön. Ich nehm das mit heute abend für morgen früh, dann weiß ich endlich, dass es ok ist, wenn ich alleine und ein wenig entsetzt mit diesem schalen Rausch im Kopf auf das Gewese und Gewusel der Nacht zurückschaue.

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sakanachan - Samstag, 6. November 2004, 23:28
manchmal bringen mich kommentare dazu, mir selbst meinen kleinen finger brechen zu wollen...
deshalb lasse ich sie manchmal nicht zu.

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kid37 - Sonntag, 7. November 2004, 00:26
Sie wählen immer so drastische Bilder, Herr Sakanachan.

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fabe - Dienstag, 9. November 2004, 01:26
ach, herr kid, das wollte ich ihnen schon neulich sagen, wahrscheinlich ist mir das leben zu sehr um die ohren gepfiffen...

hören sie mal hier...

(lohnt sich glaube ich -)

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kid37 - Dienstag, 9. November 2004, 01:51
Kenn' ich. Ist von mir.

Nein, interessant. Der erste, der "Diestelmeyer" sagt, muß wahrscheinlich 2 Euro irgendwo reinwerfen. Leider kommt am Ende so ein bißchen Klamauk rein, das ist dann nicht so mein Ding. Und für manche Erfahrungsbeschreibungen ist er auch ein wenig jung, wenn er jetzt grad 30 ist. Ich will aber gar nicht nörgeln, gefällt mir gut - zumal mich eine weitere Linkverkettung dann zu Silvana Klein geführt hat.

Die macht Sie bestimmt alle ganz irre bei Flora, schätze ich.

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fabe - Dienstag, 9. November 2004, 02:09
die frau klein? die ist sehr umgänglich eigentlich. ihre "mondnachrichten" kamen immer auf MD und waren ganz furchtbar abgemischt, aber ansonsten kann ich mich jetzt an keine verwirrnisse erinnern...

kenn sie sie? die beiden sind jedenfalls des öfteren aufgetreten hier in der gegend zusammen..

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kid37 - Dienstag, 9. November 2004, 02:38
Meine Bemerkung über Frau Klein war nicht despektierlich gemeint, Herr Fabe. Wenn man den Text liest und das Foto sieht, weiß man doch, was sich in der hermetischen Atmosphäre von Sendekabinen... nun ja. Möglicherweise.

Ich sollte mehr Auge auf Hannover haben, scheint mir. Ihre Arbeit trägt langsam Früchte ;-)

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fabe - Dienstag, 9. November 2004, 02:51
öhm, so hat ich das auch garnicht verstanden. sie haben mich nur zum ungefähr 999sten mal neugierig gemacht, und das bin ich sowieso eh schon.

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