"You can fuck off with your cameras."
Chrissie Hynde rotzcool, als ob Butter
in ihrem Mund nicht schmelzen würde.
Belästigungen wegspringen lassen wie kitzelnde Blätter, die auf einen zum Reflex gespannten Muskel fallen. Erstmal allerdings werden verspannte Muskeln beklopft: Die blitzeisbedingte Steißlage meiner eigenen kleinen Hinterland-Nation habe ich heute dann doch mal begutachten lassen. Die unfallchirurgische Praxis überzeugt mit Selbstironie. "Laut MOPO", so die Aussage auf der Webseite, residiere man in "Hamburgs häßlichstem Haus" - man solle sich davon aber nicht abschrecken lassen. Eigentlich hatte ich angenommen, selbst in Hamburgs häßlichstem Haus zu wohnen, aber die MOPO war dort ja noch nicht. Drinnen dann alles apfeldesignt und hipstermodern eingerichtet, der Medizinalrat zügig, freundlich, aufmerksam. Angenehm, denn ich kenne auch unfallchirurgische Praxen, die eher wie Feldlazaretts geführt werden. Der kundige Doktor führt allerhand Untersuchungen durch, deren intimere Details ich hier einmal im Dunkel lasse, dann geht es zum Röntgen und ich wurschtel mich in eine Art Blei-Unterhose mit Klettverschluss. Kein Kandidat für eine Fashion Week, aber gleich in mehrfacher Hinsicht die perfekte Unterbekleidung für einen Castor-Transport. Am Ende wünscht er mir für die nächsten Wochen viel Glück, ein Beißholz und den gelegentlichen Griff in die Medikamentenkiste.
Die humpelnde Entschleunigung kommt vielleicht zur rechten Zeit. Je langsamer es geht, desto schneller kommt man raus, jeder Trippelschritt weniger ist ein Schritt mehr in die Freiheit.
Wie hübsch man sich schon entnetzt hat, merkt man, wenn man vom allerneuesten Blogger-Krawall zuerst aus der FAZ erfährt. Aus der gedruckten Ausgabe wohlgemerkt.
Wassn für ein Krawall? Gibt es die FAZ überhaupt noch? Und ist das alles so wichtig wie z.B. ein gesunder Steiß?
Krawall? Ich hab nichts gehört. Ich räume gerade die Dunkelkammer auf. Mal wieder was Vernünftiges arbeiten.
Tja. They don't make shitstorms like they used to...
Hier übrigens ein in Fachkreisen intensiv diskutierter Beitrag dazu.
(Auszug: (...) "aber auch an seiner ausdrucksfähigkeit und seinem ganzen gehabe merke ich einen schritt nach vor. schön ist das - vor allem, da die zeit der krankheit immer ein bissi mühsam ist" (...)
Gut, aber das wissen Sie ja alles längst.