Merz/Bow #19
BingBing. Beim Spielen mit der neuen Suchmaschine bin ich auf diese Seite gestoßen, die mich auf ein interessantes, nun ja, Sicherheitsproblem mit den Exif-Daten einer Digitalkamera hinwies. Es geht um dieses Bild von der SNAFU-Ausstellung in Hamburg:
Wie man nun sehen kann, habe ich damals nur einen Ausschnitt veröffentlicht. Dachte ich. Ehrlich gesagt laufe ich zwar gerne mit ein paar Reisigzweigen am Schuh durch die Gegend, um die Spuren im Sand zu verwischen. Aber an das kleine versteckte Thumbnail vom Originalfoto in den Exif-Daten habe ich nicht gedacht. Was dabei alles passieren kann, wenn man mal die Hosen vergessen hat!
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Schicke Fahrradhelme. Bei meinem rostigen Klepper wohl Pflicht.
via Franca aus den Kommentaren bei der Kaltmamsell
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Das wunderbare Maison d'Autrique in Brüssel, auf das ich durch diesen Bericht bei Kelly aufmerksam wurde, hat nun auch ein Blog. Schreibt euch das dringend ins Vormerkheft!
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Perspektiven für unsere Abwrackrepublik? So geht jedenfalls Leben: Angeliska hat mit ihrem Schatz einen hübschen Ausflug auf den Schrottplatz gemacht, bloß um dort weitere Schätze zu finden.
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Apropos Schrott. Der Tag gestern fing so schön an. Kollegen boten ihre Hilfe an, fertigten kleine Werkstücke für mich, in der Mittagspause ließ mich im Supermarkt eine in jeder Beziehung gesegnete Hochschwangere an der Kasse vor, als sie sah, daß ich da nur mit meiner kleinen Quarkspeise aus dem Hause Leckermäulchen stand, dafür konnte ich einer jungen Mutter helfen, welcher der Schultornister ihrer kleinen Tochter vom Fahrrad rutschte - ein freundliches allseitiges Geben und Nehmen und das alles an einem Montag. Als ich aber abends die Nadel an meinem Dual austauschen wollte, entwickelte sich die als simpel gedachte Handlung zu einem mittleren Disaster, das ich aus Scham nicht näher erläutern möchte, mich am Ende aber mit einem abgebrochenen System und sehr viel Trauer und Bedrückung im Herzen zurückließ. Ach.
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Immerhin. Mein kleines Care-Paket vom Morgen wurde dankbar aufgenommen. Die tröstende Kraft des Käsebrots, von dem man hofft, daß es nicht gleich hinter dem nächsten Gartenzaun landet. Das sichere Gefühl, eine Stulle dabeizuhaben. Für alle Fälle.
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Wie man früher montags mit aufstand, dieses viel zu früh immer, noch schnell was für die Reise schmieren, einen Apfel dazu oder Kekse vielleicht. Im morgengrauen Licht der Küche stehen, die kühlen Fliesen unter den nackten Füßen, während man auf die klappernden Geräusche hört, das Plätschern von Wasser, den Geruch atmen, der leise noch nachweht, das Wesen von Tür und der Angel, der Kuß für die Reise, da, ich hab dir was eingesteckt. Aber das sind die alten Gesten der noch älteren Geschichten. Unverdrossen bleiben. Und freundlich auch.
Sehr interessant, das mit den Exif-Dateien. Aber habe ich nen Knick in der Optik, ich sehe keinen Unterschied zwischen beiden Bildern?
Oben bei dem Link unter "Seite" sehen Sie beide Bilder nebeneinander, links den von mir veröffentlichten Ausschnitt, rechts das Original mit viel schwarzem Rand und im Anschnitt die zweite Leinwand dieser Ausstellung. Ist jetzt bei diesem Foto nicht spektakulär, aber ein interessanter Hinweis darauf, welche Daten man unbewußt rausschickt.
Nun, Sie scheinen ja brav ihre EXIFs entfernt zu haben. Gut.
IrfanView ist mein Freund.
Was die Exif-Daten der Bilder in meiner Dunkelkammer so alles verraten, darauf haben mich kundige Blogkollegen vor einiger Zeit hingewiesen. Zu meiner großen Bestürzung musste ich lernen, dass in diesen Metadaten nicht nur mein verwendetes Kameramodell und Bearbeitungsprogramm verraten werden, sondern auch das Kaufdatum und die Kontoverbindung meiner EC-Karte. Ok, das ist jetzt nur leicht übertrieben, aber würde es mich wirklich wundern, wenn die Kamera dem Kenner auch ein Bewegungsprofil liefert, wo ich überall mit ihr rumgeknipst habe? Ich glaube: nein.
Das mit dem Gewegungsprofil wird spätestens dann interessant, wenn es um Kameras mit Geotagging-Funktion geht.
Darüberhinaus können ja mittlerweile auch schon Kameras und Consumer-Software direkt Gesichtsprofile erkennen...
Da kommt noch etwas auf uns zu, und das will sicherlich mehr als nur ein Käsebrot von uns.
Diese Gesichtserkennung bei Digikameras ist an und für sich ein nützliches Feature. Das Schlimme ist: Wenn man das aber erst einmal akzeptiert und einstudiert hat, assoziiert man mit dem Begriff bald nichts Suspektes mehr. Ich bin immer ganz entsetzt, wenn ich Notebooks sehe, die man per Fingerabdruckscan sichern kann. Finden sicher auch viele cool. Diese Gadgets - und Geo-Tagging gehört dazu - sind ein echtes Einfallstor. Bald gibt es sicher Kameras, die keine pronografischen Bilder aufnimmt, wenn man die nicht vorher per elektronischem Personalausweis freigeschaltet hat. Wer Gesichter erkennt, kann auch große Nasen entdecken.
Nicht daß Sie Internet-Uschi damit wieder auf eine neue sensationelle Idee gebracht haben... :-/
Pornoroid Polaroid hat ja nicht zufällig die Produktion eingestellt. Da steckt viel dahinter.
Als ich aber abends die Nadel an meinem Dual austauschen wollte, entwickelte sich die als simpel gedachte Handlung zu einem mittleren Disaster,...
Manches fängt so harmlos an und mausert sich, manchmal ein Leben lang. Und ja! Bleiben Sie weiterhin so unverdrossen, auch wenn Sie mir dadurch ein wenig suspekt erscheinen. ;-)
Es war ein wenig wie die
Diamantnadel Stecknadel-Version von Loriots "Das Bild hängt schief". Aber selbstverständlich unverdrossen. Meine
Ausbildung war hart.
Hier noch ein paar Beispiele für diese Exif-
Geschichte.
Das ist in der Tat kein Kinderkram. Ich habe auch schon ein paar interessante Fälle bei Bloggern gefunden. Meine eigenen Bilder habe ich auch erstmal gecheckt, ist aber nix Böses dabei.
Man darf auch nicht zu paranoid werden, andererseits, wie stünde ich da, entdeckte jemand auf meinen Fotos einen leergegessenen Teller Nudeln neben meinem Käsebrot?
Oder was so in den ganzen Ringelsocken steckt.
Immerzu Red Hot Chili Peppers.
Danke für den Hinweis auf das Blog der Maison d'Autrique (ich werde noch berühmt durch Ihre Vermittlung). Jetzt müsste ich nur noch Französisch können. Und ich hoffe sehr, dem Haus bei einem angestrebten Brüsselbesuch im Sommer noch einmal einen Besuch abstatten zu können.