Nachdem die Exkursion durch den Freihafen so vergnüglich war, schien mir als Kontrast ein Ausflug ins Grüne angebracht, denn Radfahren ohne Abwechslung ist ja wie jeden Tag Käsebrot, wie schon im Handbuch für alle Lebenslagen nachzulesen ist. (Hier irrt übrigens Wikipedia, denn was soll die Bemerkung, es sei "fiktiv" bedeuten?) Dem quietschenden Klepper (die Lager! die Lager!) also ordentlich Luft zugeführt (die Löcher! die Löcher!) und dann stracks Richtung Osten bis kurz vor Brandenburg in die Boberger Dünen zum Geländetest. Über Brücken und Feldwege, durch Kleingartenanlagen und entlang der Gewerbebetriebe links und rechts der Bille bis zum Segelflugplatz. Stadtflaneure, raus aufs Land! schallt der Ruf durch die von Pferdehufen und Walkingstöcken vertikutierte Landschaft, links und rechts verschmilzt Grün zu einem Streifen, Pedaleros juchzen, junge Menschen lungern um einen Badesee. Keusches Idyll, die letzten Vögel vertrieben von Wanderern in TCM-Beige, vielleicht aber auch vom Knirschen meiner Fahrradkette (Sand im Getriebe! Sand im Getriebe!). Zurück dann vorbei an ramponierten Lagerhallen, am summenden Kraftwerk, langsames Anpassen an die mechanische Welt wie eine langsame Tauchfahrt durch die Dekompressionskammer.
Einmal war Donald mit seinen Neffen beim Camping in freier Natur. Sie nervten ihn mit ihren (stets zutreffenden) Warnungen und Tipps aus dem Schlauen Buch. Irgendwann abends, Donald hatte gekocht, riefen die Kinder nach dem Essen: "Hmm, das war aber lecker! Toll gemacht, Onkel Donald!" (bzw. "Hmm, das war aber ..." "... lecker! Toll gemacht, Onkel ..." "... Donald!"), woraufhin er sprach: "Gell? Das habe ja auch ich gekocht und nicht euer Schlaues Buch!"
Eins der Kinder wies dann mit dem Finger auf eine Seite im Buch und sagte: "Onkel Donald, hier steht: 'Lobe den Koch, ganz gleich, wie es geschmeckt hat!'"
Da ich früher als Kind meine komplette jugendliche Freizeit draußen im Grünen mit dem Bauen von Baumhäusern, Flößen, Höhlen und Feuermachen verbracht habe, war das Buch irgendwann so unreparabel zerfleddert, daß es aus der fernen Jugend nicht hinübergerettet wurde, in eine Zeit von Skilanglaufen ohne Bretter in TCM-beige (ich warte ja immer noch auf die Camouflage-Version für Rentner in einer Grau/Beige-Schattierung). Da man mittlerweile also erwachsen oder vielleicht sogar schon verwachsen ist, gibt es dann die zeitgemäße Version des Universal-Handbuches: Ein Mann, ein Buch.
Die Version von Douglas Adams zählt nicht, da die Zerstörung der Erde durch die Vogonen noch nicht bevorsteht.
:-)