Nachts manchmal später

Ausgang. Nachtwandelnd durch Gewerbegebiete, monotones, industrielles Grundrauschen. Versprechen im fahlen Licht einer Verkehrsunterführung. Eine Straßenlaterne zum Trunk einladen. Sieche Tiere. Wäre der ganze Körper doch aus Rost. Metallischer Zerfall. Berstende Schweißnähte, grünspanbewucherte Zähne aus schartigem Messing. Sich mit den zu dreckigen Sporen geformten Fingernägeln ein nächtliches Tier reißen. Rostiges Wasser aus brackigen Pfützen trinken. Wir schleichen rund um die Krankenbaracke und schlagen uns mit der blechernen Suppenkelle auf die rasierten Schädel. Die Tonsur für die Elektroden. Nicht mal das Stroboskoplicht direkt vor unserem Auge weckt uns aus mechanischem Halbschlaf. Eine aufgestörte Fliege jagt in verzweifelter Flucht in meinen Mund. Ein Kadaver der Landstraße. Glaubst du es diesmal? "She says all the things that make you sick/But do you believe her when she says she loves you?" (The Raveonettes, "Do You Believe Her?")
Unsere rostigen Körper schleifen über die Straßen, schreddern aneinander. Zerfetztes Metall. Man meint, es sei die Krankheit, doch im Institut haben sie nichts für mich. Wir werden nichts mehr glauben müssen.

Homestory | 02:21h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
luise - Sonntag, 15. August 2004, 02:24
Sie ahnen gar nicht,
wie tief mich das berührt.....

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shako - Sonntag, 15. August 2004, 02:47
Oh je!
Machen Sie mal Pause von den Gartenzwergen!

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kid37 - Sonntag, 13. Februar 2005, 03:13
Wo ist eigentlich...
dieser einbeinige Mann mit dem Einmeterpflaster für Einemark, wenn man ihn einmal braucht?

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stapel - Sonntag, 13. Februar 2005, 03:54
Der
ist schon nach Hause.
Dr. Benn hat ihm alle Pflaster abgekauft.

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