.Das hermetische Café.

Preise muß man alle annehmen. Ich bin doch nicht Sartre. Als Kind wurde ich mal zweiter Sieger im Schach, die Urkunde habe ich noch irgendwo. Wer weiß, vielleicht hilft die mir mal bei einem Bewerbungsgespräch beim Sender - falls ich doch die Modesendung mache. Oder was mit Promis.

Peter Lustig, verrät mir die Wikipedia gerade, hat fast am selben Tag wie ich Geburtstag. Vielleicht war das Horoskop ja auch für ihn.

Möglich - mein Horoskop auf jener Seite jedenfalls war bestimmt nicht für mich... (Prinzip Hoffnung)

Oder doch die Sache mit dem skurrilen Kinderbuch. Mein TV-Konzept Ich sitze im Café und fasel erkläre die Welt hat den Redakteur beim Sender bislang nicht überzeugt. Und 3SAT hat sich für meinen Stachel neulich mit Pressemitteilungen revanchiert, in denen behauptet wurde, irgendeine Katrin sei die "erste Internetikone". Ich bitte euch. Durchsichtig ist das. Durchsichtig.

Ja genau. Aber die Bauwagen-Phase geht dann häufig über in die Bauhaus-Phase. Und Latzhose sieht in einer Designküche einfach nicht so hipp aus.

Nein, das Ringelhemd ist ja sozusagen das kleine Schwarze der Männermode. Das geht immer, Matrosen werden immer gebraucht.

Matrosen sind die nicht mehrheitlich homosexuell ?

Ich dachte, daß das maritime Ringelhemd schon von Gaultier und Dolce & Gabbana eingeführt wurde was mich wiederum zum ersten Statement bringt.

Da käme Herr @kid also zu spät.

Herold, ich hole gleich meinen großen Bruder ;) das gibt dann Haue!

Aber Andy Warhol hat es doch auch schon getra... oh. Ich sehe, was Sie meinen. Gut, dann bin ich die Blonde.

Ich glaube, damit könnte ich mich anfreunden. Ich habe da auch ein Bild vor Augen, und höre mir gerade die passende Musik dazu an. Mit BeBe habe ich es ja eine zeitlang probiert, moi non plus, aber ich glaube, ich bin mehr der herbstliche Hardy-Typ.

Ein unwiderstehliches Konzept, ich sehe mich bereits mit Bazon Brock über die Visible Panty Line dozieren, obwohl (oder gerade) weil man es uns als Altmännergerede vorhalten könnte. Aber die ironische Brechung wird hörbar knacken wie das Knabbergebäck, das uns Sharon Tate reichen wird.

Und Bazon Brock ist erst der Anfang. Es gibt in jeder Sendung einen Stargast! Ich dachte zunächst an Sloterdijk, Meese und Schlingensief. Letztlich interessieren sich doch alle brennend für diese Mode-Chose! Und Sie bieten ein Forum, wo sich endlich Intellektuelle zu dieser Angelegenheit äußernd dürfen, ohne in den Ruch der Oberflächlichkeit zu geraten. Das ist fein, das macht Freude, dass verbindet! Auch Damen dürfen nicht fehlen. Mode- und Stilikonen wie Gabriele Wohmann und Patti Smith gehören unbedingt in die Runde. Mit dem Knabbergebäck bin ich ich mir etwas unicher, ich dachte zum Bohnenkaffee eher an Kleingebäck auf Rosenthal-Porzellan im klassischen Dessin der heraufbeschworenen Epoche), nicht salzig und bitte nicht zu kross! (wegen Knuspergeräusch und spritzenden Krümeln! Denken Sie an den Flokati!). Petit Fours wären da doch mehr als denkbar. Innen schön flauschiger, fluffiger Biskuit mit herrlichen Füllungen! Nougat! Marzipan! Erdbeer-Sahne! Die dürfen ruhig auch ein wenig puschelig und bunt daherkommen in rosa und hellgrünem Marzipan. Ich hab's! Im Marzipanüberzug wiederholt sich das schwindelerregende Pucci-Muster von Sharons Minikleidern!

Ich finde das oben gezeigte Schallplattencover sollte unbedingt in die Deko eingefügt werden. Es gab passend zu den weißen Plastiksesselchen Beistelltischchen, da liegt das dann so ganz beiläufig drauf. Es soll ja auch ein wenig unordentlich bewohnt wirken, aber nicht zu sehr! Wenn ich darf komme ich gleich zu einer der ersten Sendungen ins Studio.

Bei der Sendeuhrzeit bin ich mir noch unsicher, aber ich fände Samstag doch angemessen. Und ja, natürlich Hardy.

P.S. Das wäre aber auch eine unwiderstehliche Melodie für den Abspann. Eventuell den Text noch etwas anpassen, äh intellektuell verbrämen und dann von Frau Hardy neu einsingen lassen. Die macht das!

Was mach' ich ohne Sie, Frau Gaga! Unwiderstehlich, fürwahr. Gerade noch mal die Bilder gesehen, die laß ich im Hintergrund flimmern - als Vorbild und Mahnung gegen modische Wurschtigkeit. Ein bißchen was geht schließlich immer, da dürfen auch knappe finanzielle Mittel nicht vorgeschoben werden. Stil ist Stil, alles andere bleibt Bequemlichkeit. So soll die Sendung dann auch heißen: Ein bißchen was geht schließlich immer. Wahlweise auch als Schlußwort, mit direktem Augenkontakt zum Publikum, gesprochen: "Denken Sie daran, ein bißchen was geht schließlich immer."

Dabei halte ich - als Gegengewicht zu all dem süßen SchiSchi - ein ehrliches Käsebrot in die Kamera. Das ist schließlich Glück.

Bei der Hintergrundeinblendung dieses vorbildlichen Modepotpourris sollte bei Minute 1:45 mit dem weißen Paco-Rabanne-Kleid einige Sekunden das Standbild zu sehen sein. So kann man gehen! Übrigens auch kein schlechter Titel fällt mir gerade auf. So kann man gehen! Wobei Ihr Vorschlag natürlich den Nagel auf den Kopf trifft. Oder Haupttitel: SO KANN MAN GEHEN! Untertitel: Ein bißchen was geht schließlich immer.

Aber das überlasse ich ganz Ihnen, als dem Moderator und Mastermind dieses kommenden Erfolgsformats. Käsebrot zum Schluss - warum nicht! Aber schreit die Sendung nicht vielleicht doch nach einem Käse-Igel als Abschluss? Dazu eventuell ein schöner Martini-Cocktail mit Olive? (shaken not stirred). Ein reelles Stück Käse auf Schwarzbrot schließt den Magen und der Igel und der Martini sind ein bißchen Chi chi! So sind die Welten wieder versöhnt. Und das ist schließlich auch Glück! Toll wäre auch, wenn der Gast jeweils rauchen würde. Er muß dem Moderator stets auch eine anbieten (Lord Extra!), was dieser dankend ablehnt, ihm aber im Gegenzug auf den Punkt Feuer gibt mit seinem silbernen (oder doch goldenen?) Dunhill-Feuerzeug. Das hat Vorbildfunktion und zeugt vom Geist der Liberalität und Toleranz. Aber natürlich NICHT in Stilfragen!