Die FAZ läuft immer dann zur wahren Größe auf, wenn sie sich über Schlips- und Aktenkofferträger, die ureigenste Klientel also, ein wenig lustig macht. So wie die Tage Filmkritiker Michael Althen, der die von der eigenen Schulzeit erinnerungsgetränkte Frage stellte, wieviel besser es doch im Angesicht der sogenannten Finanzkrise gewesen wäre, hätten die kontoführungsverbummelten Banker und Finanzjongleure statt Betriebswirtschaft die fromme Wissenschaft der Kunstgeschichte studiert. Und zu welchem volkswirtschaftlichen Nutzen, möchte man hinzufügen! Listig kommt Althen zu dem Schluß, es zweifle noch mal einer an Sinn und Zweck eines solchen Studiengangs.
Für den Betrag von, sagen wir mal, 350 Millionen Euro könnte man (ein Beispiel jetzt) etwas von der ganz bewußt verbummelten Kunst des Dieter Roth kaufen, über den, das kann kein Zufall sein, einer der letzten Kultursender der Republik (glaubt man wiederum einem führenden Literaturkritiker) ein Porträt zeigt. Heute Abend! 3 Sat! 22.55 Uhr. Haltet Schimmel & Schokolade bereit.
Auf jeden Fall Dank für den Hinweis auf die Sendung.
Ich habe unter anderem etwa seit Anfang der Neunziger drei Schimmeleien von ihm. Fasziniert habe ich die Veränderungen verfolgt. Aber seit einiger Zeit scheinen sie tot zu sein (sterben Pilze auch irgendwann?).
Geld ins Schimmelmuseum stecken: unbedingt. Und beim Verprassen würde er vermutlich von seinem Hügel runterkommen in die Wirtschaft und heftig mithelfen.
Welche wären die Konditionen für ein Stipendium? Wären Sie der Mäzen.
Sie haben drei Roth-Werke? Toll. Ich habe das Porträt gestern leider nur teilweise sehen können, aber das war schon sehr unterhaltsam. ("...he was an anti-social butterfly"). Schön auch, wie er den Preis in Basel entgegengenommen hat. Es braucht ja auch immer solche Typen.