Mittwoch, 8. Oktober 2008


Ikon

Ehe ich mein sonniges Gemüt entdeckte, war ich als Herbstblogger bekannt. Und in meinem schmerzgebärenden Bemühen des Jahres 2008, wieder Anschluß an mein früheres Selbst zu finden, kommt mir die aktuelle Jahreszeit ganz recht. Reden wir doch davon, sich zu Hause zu fühlen und zugleich an der Hafenmole zu stehen mit einem losen Tau in der Hand. Ihr dachtet natürlich, die hingeworfenen Schnipsel der letzten Zeit seien nur hingeworfene Schnipsel. Normal-8-Kameras, Filmfest, Freizeitsport. Ihr Toren. Ich bin tätig. Ich beobachte. Emotional hypersensibilisiert wie ein melancholisches Axolotl bin ich auf meinen Reisen durch Zeit, Verstandeskraft und Selbstzitat bei Jules und Jim angelangt. Ich mache alles neu. Alt. Age of Consent. Ich habe meinen Blick so verdichtet, ich muß fürs nahe Sehen keine Brille tragen. Soeben habe ich die Nouvelle Vague erfunden. Und die Swinging Sixties gleich dazu. Während der Oktober die Blätter von den Bäumen pflückt, muß die Geschichte des deutschen Kinos neu geschrieben werden. Normal-8-Kameras, Filmfest, Freizeitsport im Luna Park. Bald werde ich eine blutjunge Band aus Liverpool nach Hamburg holen. Yé-Yé rufen. Wir nennen es Á bout de Souffle.