Man freut sich sehr, mich zu sehen, glaube ich. Nach einem Jahr bin ich nicht bei allen vergessen. Von der charmanten Miss K durch die nächtliche Stadt gelotst, bin ich dann plötzlich wieder dort, wo ich mich einst gleich heimisch gefühlt habe. Es gibt viel Hallo, viel Schönes zu entdecken, tolle Objekte darunter, zuckersüße kitschy Bilder und eine angenehme, bloß angemessen überdrehte Stimmung, getragen vom Spaß an den Dingen und der Herzlichkeit der Menschen.
Miss K. beweist mir, daß man in der Stadt tatsächlich abends ausgehen kann. Ich bin verblüfft, zwischen Lachen und Alkohol, und merke, es gibt so vieles, was man einfach nicht weiß. Manches auch, was man wohl besser nicht wüßte. Aber dazu sind ja die Pflaster da. Und der Kuchen, der in meinem Zimmer auf mich wartet.
Auf dem Rückweg durch die nächtlichen Straßen, die feucht vom Regen wie nasse Tiere ausgelegt sind, nehme ich den Geruch auf dieser Stadt, den Atem ihrer Nacht. Fremd, denke ich, mehr mit dem Bauch als mit der Nase. Diese Stadt frißt Menschen, merke ich, wovon sonst sollte sie sich ernähren?
Wann ist es Zeit? Wann ist etwas zuende? Es dauert, solange es dauert, mag es auch mancher nicht mehr hören wollen. Das Frühstück irgendwann mittags indes ist fantastisch. Es gibt sogar Obst, und natürlich den Honig. Doch mir fehlt die Gier, einfach alles zu nehmen. Dieser Morgen, er sagt mir, so vieles fühlt sich eben immer noch falsch an.
(Honeytrap. Ab 17. Juli 2008 in der Strychnin-Galerie, Berlin, Boxhagener Str.)
Oder in kurz : »(...) Doch jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, und rückblickend glaube ich, dass ich eben diese Zeit gebraucht habe.« (Heinz Strunk)
Frau Saxana: Ich meinte den (Heilungs-)Prozeß. Auf keinen Fall, daß eine Sache bloß dauere (in beiden Bedeutungen des Wortes), solange sie dauert - und dann ist auch gut. Manche können so etwas vielleicht. Ich kann es nicht.
Frau Creezy, so wie ich verpflastert war, Sie hätten mich nicht wiedererkannt.