Nach dem Regen
Wahr ist, was wahr ist,
Daß das, was war, nicht mehr da ist.
(Die Sterne, "Wahr ist, was wahr ist")
Als nach einer langen Zeit der Regen wieder fiel, wusch er erst Flitter und Glitzer hinweg. Bald aber Farbe und Putz, das Stroh aus den Wänden, den Lehm. Ließ zurück nacktes Holz, ein Gerüst für Träume, Nägel und Seilschaften. Ließ zurück das Nichts, regnete weiter und spülte am Ende das Gesagte, Gedachte oder still auch Erhoffte die Hänge hinunter.
Wie alles immer weniger wird. Wie die Dinge, die erinnern, entfernt, abgenommen, versteckt werden. Wie man geht, weil man irrt, es gebe ein Bleiben, ein Halten, ein Dennoch. Wie aber nichts passiert. Weil es eben nie genug ist. Und wie man merkt, das was so groß hätte sein sollen, verschwindet, sich löst, zerfranst, zerfasert, bis am Ende die Gleichgültigkeit bleibt, ein leerer Tisch in einem Café. Wie alles nichts wird.
[aus meinem Buch: Pastis und Pathos. Zuviel ist nicht genug]
Gummistiefel machen Schweißfüße.
[aus meinem Buch: Schuhwerk und Bodenständigkeit. Mehr Halt im Haushalt]
Irgendwann gibt es auch wieder Barfuß im Regen, ich bin da Wild at Heart.
Wie tröstlich: Ein leerer Tisch im Ricks Cafe wird bleiben. Das ist doch schon etwas. Das wäre doch schon viel.
wenn man damit bloß aufhören könnte - in alles etwas hineinzudenken und -zuwollen, statt zu sehen und zu erleben, was wirklich da ist... so ist der denkende mensch immer woanders als im jetzt und hier und übersieht womöglich, daß sich das glück längst eingestellt hat - nur in einem anderen gewand, in einer anderen form als der, die er sich mit seinem zwang, alles selbst gestalten zu müssen, vorstellen kann... könnte man doch das denken abstellen!!!
Wenn Versprechen bloß süß klingen, aber nicht erfüllt werden, lernt man das Jetzt und das Hier zu schätzen. Trotzdem sieht man natürlich das unbestritten große Potential. Das nicht ausgeschöpft zu haben, aus welchen Gründen auch immer, ist nach wie vor traurig.
leider stellt sich jeder das große potential anders vor, jedenfalls nach meiner erfahrung. was gleich klingt, scheint noch lange nicht das gleiche zu meinen. man denkt, es gebe keine andere interpretation und ist hinterher erschrocken und erstaunt, wie anders der andere das gleiche doch letztlich gesehen hat... und keiner hat schuld. es ist fast eine frage des geschmacks, auf jeden fall aber eine der unterschiedlichen brille, durch die man ins leben schaut... naja. schwierige gedanken an einem trüben tag. und ich wollte doch das denken abstellen... :-)
Hm. Die Ziele sind doch oft klar. Uneins ist man sich doch meist nur über den Weg dorthin.
findest du? ich habe den eindruck, daß selbst so eindeutig erscheinende ziele wie "gemeinsam im alter" oder "familie" oder "karriere" von jedem anders ausgemalt werden. jeder denkt dem anderen eine bestimmte position zu und die entspricht wohl nur selten dem, was sich derjenige selbst zugedacht hat.
@klugscheisser:
ein wahres Wort gelassen ausgesprochen!
genug ist nie genug genug
Goethe, gesprenkelte Gummistiefel & Die Sterne, was für eine Kombination.
Entweder Ringel oder Polkadot. Immer entzückend.
Gedanken an Entropie? Erschleicht Gevatter Tod sich des Pudels Kern?
wunderschööööööööööööön... geschrieben.