Dienstag, 24. Juli 2018


NYC #2 - Good Fortune

When we walked through
Little Italy
I saw my reflection
Come right off your face

(P. J. Harvey, "Good Fortune")




New York steht spät auf. Brunchen heißt, eine gemütliche Uhrzeit finden, das aber kommt mir entgegen. Irgendwo ist Fußball, aber dafür habe ich nun wirklich keine Zeit. Gerüchte um die dort recht beliebte deutsche Nationalmannschaft tauchen auf. Ich lasse mir ein Interesse nicht anmerken, lieber rüber zum Washington Square, von einer Bank aus einem Jazz-Saxofonisten zuhören, Greenwich, Little Italy, irgendwo hat es gebrannt als sei es nicht warm genug, Chinatown, es wird gelacht, Faxen gemacht. Dann irgendwas suchen am Broadway, so ein Kunst-Pop-up-Dingsda soll da sein, aber die Adresse stimmt nicht. Es ist heiß, selbst die New Yorker stöhnen. Für Juni, viel zu heiß, sind sich alle einig.



Ich bin entspannt, ich habe Zeit und keinen großen Plan. Zwei, drei Sachen will ich machen, den Rest schaffe ich eh nicht. Bitte kein Anstehen in irgendwelchen langen Schlangen. Ich möchte etwas für dieses Land tun, sage ich, und dieser Stadt ein Wortspiel schenken. Und kaufe einen großen Apfel, weil ich denke, wenn dieser Gag hier zündet, dann zündet er überall. Und wenn ich es erst in Manhattan geschafft habe, kann sich Berlin aber warm anziehen. Nachdem ich sehe, wie ein Rollifahrer wie selbstverständlich bei Rot über den Broadway gelenkt wird, tue ich so, als sei ich Ausländer, also kein Deutscher, und probiere mich im Jaywalking. Ich werde auch nur einmal angehupt, ansonsten ist der Verkehr für eine Stadt dieser Größe erstaunlich entspannt.



In der Bar zum toten Tier gibt es Alkohol, wenngleich in uninspirierten Mischungsverhältnissen. Bis hierhin noch Konsens: keine Empfehlung. Darüber läuft dann aber schon die Zeit weg, wie bei so Asteroiden, die alle paar Jahre ihre Bahnen kreuzen und dann - wuusch - im All verschwinden. Ach was, sagen wir Sterne. Good fortune? Das wird sich noch zeigen. Derweil ertappe ich auf dem Nachhauseweg die Tourismusbehörde New Yorks bei einer unschönen Lüge. Von wegen, die Stadt, die niemals schläft. Um zwei Uhr morgens sind in Little Italy die Rolläden unten, die Gehsteige gekehrt und nur noch schwarze Müllsäcke auf der Straße unterwegs. Besser, man schaut Gesichter an.

>>> Geräusch des Tages: P. J. Harvey, Good Fortune


 


Donnerstag, 19. Juli 2018


NYC #1 - You Said Something

On a rooftop in Brooklyn
At one in the morning
Watching the lights flash
In Manhattan

(P.J. Harvey,
"You Said Something")



Es ist jetzt nicht so, daß ich nach meinem Urlaubsangstkurs plötzlich But geleckt hätte. Dinge ändern sich nicht über Nacht, nur weil ich nun ein Ferienfreischwimmerabzeichen auf dem Rollkoffer habe. Aber 2017, es ist unglaublich, habe ich immens viel in immens kurzer Zeit gelernt, unter anderem, größer zu denken. Ängste abzulegen. Denn die kommen ja von allein, die muß man nicht hegen. Dahinter steckten glückliche Fügungen, eine irre Geschichte, Sprünge durch Raum und Zeit und jemand, der einen im Vorbeigehen wie eine alte Socke von links auf rechts krempelt.

Ich gab mich zwar keck, stand aber unter Zugzwang und heimlichen Schweißausbrüchen, als es dieses Jahr hieß, "Don't be a pussy, komm einfach vorbei". Es ging also auch um Kulturverteidigung, als mir dann auch noch das Hamburger Ortsamt in den Rücken fiel und ruckzuck Papiere besorgte statt mich in das endlos geflochtene Band einer Behördenwarteschleife zu wickeln. Die Schulterpolster schön auswattiert mit guten Ratschlägen, Tipps und Tricks der Kollegen flog ich via Frankfurt los, und eigentlich ganz entspannte, aber für mich auch zahlreiche Stunden durch die Multimediabibliothek an Bord später, landete ich in New York (das ist eine Stadt in den USA). Für all die Vielflieger unter meinen Lesern natürlich "kein Ding", wie man hier sacht, die machen das jährlich zweimal und einmal noch zum Shoppen an Weihnachten, aber ich selbst hätte das vor ein paar erschöpfenden Jahren nicht für möglich gehalten. Eine Herausforderung also. Physisch und psychisch. Am Flughafen dann aber doch ein bißchen Hilfe, so ein ziemlich beste Freunde-Moment, Fingerabdrücke, Foto, Stempel, und ich war tatsächlich drin.



Der Rest ein Klacks, denn die Germanz sind organisiert. Mit dem Zug zur Penn Station, Wochenkarte für die U-Bahn holen, den Koffer über Treppen wuchten, Zug nach Brooklyn finden, zur Wohnung in der Sesamstraße rollern, Schlüssel aus dem Versteck holen, ankommen, durchatmen. Aber nur kurz, weil diese Stadt sehr schnellebig getaktet ist, wie ich als eine erste große Kulturerkenntnis mit nach Hause gebracht habe. Howdy!

Zur Proviantauffrischung am Samstag schnell in den Deli an der Ecke, dort ist das living Einkaufen besonders easy, denn alles im Laden kostet quasi 5 Dollar, egal, ob es sich um organic Milch, Kekse, Brot oder französische Marmelade handelt. So praktisch! Dann aber Hemd wechseln, rüber nach Manhattan, "I meet you at Prince".



Ein Abend wie gemalt. Der Q-Train ist voller Meerjungfrauen, die im halbderangierten Kostüm, verschwitzt und mit von der Hitze mascaraverlaufenen Augen von der jährlichen Kostümparade in Coney Island kommen. Ich spreche die neben mir an, behaupte Hamburg sei die Hauptstadt der Meerjungfrauen und ich selbst heimlich auch eine, denn ich sei genauso verschwitzt, und frage, wo der Zug hinter Canal Street hält. Sie ist ganz zauberhaft, will aber nicht mit mir durchbrennen, obwohl ihr ebenfalls als Meerjungfrau verkleideter Freund mich ebenso zauberhaft findet. Ich nehme es nicht krumm, ich bin verabredet. Ich halte die Nase in die Luft. The smells of our homelands.

>>> Geräusch des Tages: P. J. Harvey, You Said Something


 


Sonntag, 15. Juli 2018


Urlaubsgesellenstück



Nachdem ich also 2016 mit letzter Mühe und Not meinen Kursus besucht hatte, mußte ich für das Zertifikat darüber noch innerhalb eines Jahres die Abschlußprüfung hinlegen. Das bedeutete für irre zwei Wochen (seit ihr irre?) mindestens 200 Km weit wegzufahren und auch noch alles selbst zu organisieren. Ich entschied mich letztes Jahr für Hiddensee, weil ich da schon ein paar mal zu unterschiedlichsten Jahreszeiten war. Das sind von Hamburg aus vier Stunden mit dem Zug und zwei weitere mit der Fähre. Und da ich die Strecke ja kannte, konnte ich alles prä-visualisieren, mir ausmalen, im Shell-Atlas abstecken und entlang der Strecke Proviantpakete verstecken lassen.

Tatsächlich klappte alles hervorragend. Ich wurde sogar so übermütig, mir am Bahnhof für den kleinen Transfer zur Fähre ein Taxi mit einer Urlauberin zu teilen, die mir das letzte gerade wegschnappen wollte. Damals gab es noch nicht den Witz mit dem Serienmörder im Taxi, der derzeit auf Twitter rauf- und runtergeteilt wird, sonst hätte ich während der kurzen Fahrt schön was zu erzählen gehabt.

Ist man erstmal da, kehrt ja sofort Ruhe ein. Keine Autos, keine Fragen, im Hafen gibt es freies Wlan für die innere und äußere Anbindung, und essen kann man da auch. Man leiht sich ein Rad, klappert die vier Sehenswürdigkeiten, also Leuchtturm, den anderen Leuchtturm, Puppenbühne und den Edeka ab und nimmt ansonsten alles sehr gelassen.



Wegen des schon zu wirklich nur subtil wahrnehmbaren Stimmungsschwankungen führenden allgemeinen und auch besonderen Erholungsdefizits blieb ich aber zunächst hübsch am Strand, Sonne in den Bauchnabel einstrahlen lassen, wie mir von strengen Menschen aus Übersee befohlen anempfohlen wurde. Dann ein wenig Strandgymnastik mit der Sportgruppe Hittins Insel. Für die Stärkung der inneren und äußeren Muskulatur. So vorbereitet absolvierte ich den obligatorischen Urlaubsprüfungspunkt: Schwimmen!



Das hatte ich ja nun auch schon zehn Jahren nicht mehr gemacht, also das, was ich Schwimmen nenne. Nicht dieses außenbahnpflügende Kampfkraulen, was ihr dreimal die Woche in der Halle macht. Entspannt eben. Nur mit meiner Oktopusbademütze bekleitet, damit mich andere Menschen wie einen Unfall im Auge behalten, ob sie nun wollen oder nicht, wagte ich mich "ins kühle Nass", wie es im Prospekt heißt. Dazu ist die Ostsee ja prima: Man schwimmt einfach ein bißchen, und wenn man nicht mehr kann, wie es mir ab und an passierte, stellt man sich einfach hin. Geht doch.

Für ganz große Not wartet auch ein Rettungsboot, das nach dem finnischen Wort für Reiseübelkeit benannt ist, im Hafen. Und ein hübsches altes Vergnügungsschiff, das wie eine rostige Hoppetosse vor Anker dümpelt. Abends spanne ich schön erschöpft von Sonne, Wasser, Sand zu gemütlichen Schmökern aus. Küste des Verderbens, ganz schön gruselig. So habe ich es aber gar nicht empfunden. Den Fuchs habe ich aber nicht getroffen, der döste wohl im Wäldchen.



Mittlerweile steht auch das Karusel der Öffentlichkeit zur Verfügung. Allerdings kann man es nur in Schwarzweiß besuchen. Hier hat ja Frau Nielsen den Ringelnatz regemäßig zu Tee und Gebäck empfangen, jedenfalls wenn der olle Suffkopp den Weg vom Strand durch Matsch und Gebüsch dorthin gefunden hat. Drinnen gibt es den alten Schminktisch zu sehen, beim Schlafzimmer bin ich mir nicht ganz sicher, ob es originale Möbel sind. Schon damals, so erklären Schautafeln, gab es windige Immobilienspekulanten, die Frau Nielsen, durch die Umstände nach Dänemark gezwungen, mit allen Tricks das kleine Häuschen abluchsen wollten. Aber die war auch ein Fuchs! Heute ist dort ein Trauzimmer untergebracht, für Leute, die einen Kursus abgelegt haben und sich zu zweit was trauen. Ich immerhin, eins nach dem anderen, habe jetzt erst einmal den Urlaubsfreischwimmer!


 


Montag, 9. Juli 2018


Urlaub mit Anlauf



Irgendwann fiel mir zwischen zwei Atemzügen unter der Tagesdecke auf, daß mein letzter richtiger Erholungsurlaub™ in der Sonne auch schon wieder zehn Jahre her war. Danach fing das Elend an. Erst klappte dies nicht, dann was anderes. Da gab es zwar die regelmäßige Woche in Wien, Kaffee und Schokoladeherzen tanken. Oder mal auf Hiddensee bei stabiler Laune, aber wechselhaftem Wetter. Und dann war ich auf einmal krank.

Als ich nicht mehr ganz so krank war, hätte ich den oben erwähnten Erholungsurlaub erst recht gebrauchen können. Und sei es nur zwei Wochen Mallorca, wie ich ziellos verkündete. So weit wäre ich schon. Die Demut! Einfach wie tot in der Sonne am Wasser liegen. Aber der Zustand, der Zustand! Zum Gotterbarmen.

Natürlich, und das hat der Mensch ganz hilfreich und beglückend eingerichtet, mangelt es nicht an klugen Ratschlägen. Man muß nur tief genug unten sein. Allein reisen, was ich beklagte, weil man Eindrücke und Momente nicht teilen, diese also folglich verloren wären wie Tränen im Regen usw. usf., sei gar nicht schlimm. Murmelten die, die ihr Lebtag noch keinen Tag allein gereist sind. Mallorca, so offenbar ganz Kenntnisreiche, ginge auch nicht, denn: Kunst und Kultur müsse schon sein. Wurde ich vom gepackten Koffer für die Südsee herab belehrt, eine Gegend, die ja zuvorderst für ihre zahlreichen Ausgrabungsstätten und Guggenheim-Museen bekannt ist.

Ein paar mal, ich bin ja hartnäckig, ging es kurz vor knapp einer geplanten Auszeit noch schief, wie so ein höhnischer Kuckuk aus der Uhr schoß gackernd irgendeine Katastrophe hervor, am Ende hörte ich schon nicht mehr recht hin, „Sonne! Sonne!“ wie im Drogen-, also Vitamin-D-Entzug delirierend und in der Meinung, vielleicht schaffe ich es ja wenigstens auf den Waldfriedhof. Und leckt mich alle. Zum Ausrasten, was aber wiederum das österreichische Wort für Entspannung ist, also auch nicht paßt.

Nun muß man, mir gelang das nach Jahren schon, erkennen, wann genug auch wirklich genug ist und man selbst mit Latein und Kraft am Ende. Urlaubsangststörung nennt man das denn wohl, wenn man sich erst weit genug zurückgezogen hat und schon der Anblick einer Flasche Sonnencreme eine Drohung ist. Dann muß man mit Profis arbeiten.

Zum Glück bietet die Stadt Hamburg auch hier ein Hilfsprogramm an. Auf einem kleinen Ferienparksimulationsgelände kann man ein lüttes Häuschen beziehen, Wasseranschluss und ausreichend Platz für eine Schlafstätte sind vorhanden, und sich wie in einem Ferienhaus fühlen. Wir leben in einer Schären-Kultur, und so teilen sich immer zwei einen kleinen See, wo man morgens, nur mit einem Knäckebrot bekleidet, nach seinem Frühstück tauchen muß. Abends dann Treffen vor dem großen Indianerzelt zum Kumbaya mit Lagerfeuer und Gitarre und Supervision. Nach drei Tagen darf man evaluiert und mit einer Empfehlung versehen nach Hause. Schritt eins ist getan. Es fehlt nur noch die Abschlußprüfung, in der man mit schwitzenden Händen einen Koffer packen und sich zum Zug begeben muß. Mindestens eine Woche raus, da sind die Betreuer streng!


 


Dienstag, 3. Juli 2018


Ich komme nach Hause



Ich komme nach Hause in mein Traumlabor, das aussieht wie ein explodierter Reisekoffer, und versuche, meinen Rhythmus wiederzufinden und aus komatöser Erschöpfung hinübergleitend, Wachen, Schlafen, Vorstellung und Wirklichkeit auseinanderzumeditieren. Überraschende Telegramme manchmal mißverständlichen Inhalts, es scheint so die Zeit dafür, interkulturelle Differenzen und diplomatische Verwicklungen aus dem Märchenland als sei alles ein Traum in einem Traum: so die grimm'sche Lage.

Auf dem Tisch liegen weitere Schlüssel, ich werde den Brotkrumenspuren nachgehen, Abzweigungen überprüfen und immer gut über die Schulter blicken. Mein Leben sei einfach, höre ich. Darüber wird noch zu reden sein. Erstmal Maschinen anwerfen.

>>> Geräusch des Tages: Max Sharam, Crashlanding


 


Sonntag, 3. Juni 2018


The Great Barrier Reef



Regen und Gewitter brachten dann endlich auch Hamburg Abkühlung, dem Flughafen aber einen Kurzschluß und anschließende Einstellung des Betriebs. So hatte ich den Radfahrluftraum für mich bei astreinen Temperaturen knapp unter 20 Grad, leichter Brise aus Südsüdoooooost und guten Wünschen vom Tower. Die Regenfälle der letzten Tage oder wohl doch eher noch Tauch- und Hebearbeiten hatten überall auf den Wegen Gerümpel aus dem Kanal angeschwemmt, darunter einen muschelbewachsenen Fahrradlenker und ein altes Verkehrsschild, dessen ehemalige Funktion beim besten Willen nicht mehr erkennbar war. Vielleicht ein Dieselfahrverbot oder Tempo-30. Dies sind derzeit sicher die gefährdetsten Schilder dieser Stadt.

Spektakulär aber der Fund einer seltenen Rostkoralle, die ich beim surfen am Kanal-Reef fand. Ausgerechnet heute, wo ich mal nicht einen Beutel für Zufallsfunde und -käufe in meiner Packtasche hatte. Ich brachte das prachtvolle Exemplar aber auch so nach Hause. Gleich ein bißchen abgeschrubbt und freigebürstet wird es hier irgendwo (aber wo? aber wo?) einen Platz finden. Eigentlich ein Fall für die Toten Tiere, die Knochen des Industriezeitalters. Spätere Kulturen werden darüber rätseln, wie wunderbar organisch Eisen einst wachsen konnte.

Man muß eben die richtige Welle reiten. Runter mit der Blümchenbadekappe, rauf aufs Brett und durchs Wasser juchzen. Surfing Goths in the Sun! Zwischen nach Sauerstoff japsenden Fischen und Korallen tauchen, Schätze bergen.

>>> Geräusch des Tages: Vampire Beach Babes, Gothic Surf-a-Rama


 


Samstag, 2. Juni 2018


The American

Wie ich heute ein wenig durch die Weltgeschichte kabelte, Bulletins und Fürsprechungen durch Zeitzonen und Kontinente morsend, kam ich auf meinen Reisen durch Youtubeland. Zu einer Aufnahme der Simple Minds, und ich glaube, das war diese Tour, auf die ich die in den 80ern (noch in kurzen Hosen also) gesehen habe. The American nämlich, diese Milch-und-Honigsuche, die so viele von uns so verbissen umtreibt. Jim Kerr schwitzt so sehr wie ich sollte mein Debütroman damals heißen, ein Titel, den ich später leider verwarf.

Dabei stimmt das, gerade heute habe ich das in meiner kleinen Dach- und Denkstube gemerkt. Da kann ich mir noch so viele Kühlakkus unters Ringelhemd schieben, hier bin ich eine Art ausgeschnurrte Katze unterm heißen Blechdach. Die Andeutung eines Gewitters brachte (bislang) nicht viel Abkühlung, so könnte ich also wie Jim Kerr eine ganze Westfalenhalle vollschwitzen.

Jim Kerr, auch das ist interessant, geht mit Chrissie Hynde auf Tour. Die beiden waren ja mal verheiratet und feiern sozusagen 30 Jahre freundliche Scheidung. Dabei erinnere ich mich an Backstagefotos einer etwas derangiert angetrunkenen Mrs. Kerr in englischen Gazetten mit der launigen Unterschrift, daß Mr. Kerr doch mal dringend seine Frau anrufen solle. Also damals. Schön, wenn sich über die Jahre alles auswächst. Man sollte die Vergangenheit immer gut aufarbeiten.

"Jupiter will urge you to go to a faraway land that you’ve never seen but always wanted to go", heißt es derweil. Das war ja meine Hoffnung mit diesem angekündigten Gewitter, das dann doch ein wenig lasch dahertröpfelte. Eine Windhose packt mich unterm Hemd und wirbelt mich nach Oz. Ich könnte gelbe Wege anlegen oder sonst etwas Nützliches tun. Eine große Stadt bauen. Mit Kühlräumen für die Bevölkerung. Und guter Musik aus allen Lautsprechern.

>>> Geräusch des Tages: Simple Minds, Theme For Big Cities

Radau | von kid37 um 03:18h | 12 mal Zuspruch | Kondolieren | Link