Samstag, 18. Juni 2011


Wieder Wien #2

Ein Fremder, der schaut
unser Wien sich an.

(Q)

Viel zu lange bin ich nicht dort gewesen, das merkte ich gleich, wie ein enggezinkter Nissenkamm mußte ich mich folglich durch die engeren Straßen und Gassen der inneren Bezirke arbeiten, wie durch das Fugenwerk mit Liebe verlegter Fliesen, nachschauen, ob alles noch da, am Platz, verankert ist. Es ist alles noch da, vieles noch, das meiste sogar, verankert, gesetzt.



Man hätte eine Rundfahrt machen können, auf schickem Gefährt und in noch schickerem Aufzug, wie einer dieser Mad Men durch die Stadt rollern, bis man innehält, das Tempo rausnimmt und diesen entscheidenden Gang zurückschaltet. Mein Programm war folglich angemessen entspannt: laufen, die Schritte vermessen, die Höhen schätzen und die Dicke der Mauern. Die Sonne auftanken, von deren Kraft zurück in Hamburg gleich nichts mehr zu spüren ist.



Auftauchen also, im Museum bei den toten Tieren sitzen, gemütlich nach Luft schnappen, ein melancholisches Lied in den Abend zittern. Sich einfügen.