Donnerstag, 16. Juli 2009
Eigentlich wäre es ein Fall für die mit zuckerübergossener Hingabe verehrten Reihe Mit toten Tieren durch das Jahr gewesen, zeichnet sich die gemeine Fliege doch als ungewöhnlich anhänglicher, gleichwohl nicht immer heiterer Sommerbegleiter aus. Allein - die Zeit. Die fehlt. Als dieses feiste Exemplar auf meiner Fensterbank verstarb, schien es mir mehr Zeichen und Hinweis auf das stete Bzz Bzz Bzz IN MEINEM KOPF zu sein, das mich den ganzen Tag schon begleitet. Gleich der unermüdlich hartnäckigen Muscida nämlich, die mit penetrantem Geräusch einen Leckerbissen streitbar macht oder nur dumpf wie ein Mittags-Talkshow-Gast gegen eine Scheibe brummelt, zerrt der beruflich veranlaßte Kontakt zu einem Kölner Fernsehfrequenzbefüller seit heute Morgen schwer an meinen Nerven. DIE GEHEN MIR AUF DEN SENDER, möchte man - unterlegt von einem ungewöhnlich hochfrequenten, aggressiven Ton - laut aus dem Fenster rufen, lockte man damit nicht gleich auch die Fliegen wieder herein. Bzz, bzz, bzz, summt es also weiter, während widersprüchliche Meldungen meinen Schreibtisch erreichen und mich wie ein Huhn aus der Suppe scheuchen. Denn dort ist ja jetzt schon die Fliege drin.