Freitag, 16. Januar 2009


Dank & Dank



Dem Ding muß Ausdruck verliehen werden. Wie oft hat man nicht Grund? Wie oft stocken einem Wort und Zunge, bringen Lippen nicht den Ton? Aber Buchstabe für Buchstabe sollen nun artig sagen: Danke. Wird mir jemand in der Untergrundbahn seinen Sitzplatz überlassen, so sage ich Danke. Beendet er gleich darauf das Gespräch auf seinem Mobiltelefon, so sage ich Danke. Hält mir jemand die Türen auf, so sage ich Danke. Läßt mich ein Autofahrer die Straße überqueren, so tue ich nicht mehr überrascht, überrumpelt, sondern wende ich mich hin zu ihm und sage Danke. Getreu dem alten Motto be prepared! mag mich nun nichts mehr in die Sprachlosigkeit hineinsprengen, nichts länger hilflos lassen und beschämt auf dem Parkett des sozialen Ich und Ach und Wir, kein Akt der Güte, kein Lob, kein bezauberndes Geschenk. Ich greife sorglos zu einem meiner Zettel und sage Danke.