Donnerstag, 24. April 2008


Stein zu Stein

But I will never be your stepping stone
Take it all or leave me alone

(Duffy, "Stepping Stone")

Die Tage, an denen einen selbst die Sonne nur noch trauriger macht. An denen man sich wie Stein fühlt, karg, hart, rauh und unbeweglich. Wenn sich nach all dem Schönen und Herzlichen das Gemüt verdunkelt, wie in der Stille nach einer rauschenden Party, wenn das Licht angeht und die herumliegenden Flaschen und Kippen und verlorenen Schuhe zeigt. Die heruntergelaufenen Flecken einer Flasche Mayonnaise, die sich selbst aus dem Kühlschrank stürzte.

Manchmal bringt diese Zeit auch Mißerfolge. Davon sollten Sie sich zwar einerseits nicht allzu sehr bedrücken lassen, doch gilt es andererseits, zu erkennen, daß ein Lebensexperiment nicht geklappt hat. So können Sie auch wieder ein ganz neues Vorhaben beginnen.

Die Frau mit dem Schirm würde sagen, muß man neuen Salat machen. Immer wieder was anrichten nämlich, sich gewollt machen und nicht ungewollt. Und man steht da, die Scherben dieser dämlichen Flasche in der Hand, die Reste, die langsam heruntertropfen, auf die Hose, die nackten Füße, man starrt auf den Boden, den festen Stein, weil ja alles wankt, weil ja alles seinen Halt verloren hat. Weil ja alles wenig Würde noch und keinen Sinn mehr hat und soviel Kraft kostet. Und man setzt sich, irgendwohin, ist ja egal, weint vielleicht oder auch nicht, denn auch das kostet Kraft, sieht die Geheimnisse, die vor einem verborgen blieben, die Reste... weil man nur Gast war und niemals zuhause.

Es bleibt immer soviel Häßliches, wenn das Licht angeht. Darum muß man das Leben und das Schöne gestalten. Und die Abschiede auch.