Freitag, 4. April 2008


Nach dem Regen

Wahr ist, was wahr ist,
Daß das, was war, nicht mehr da ist.

(Die Sterne, "Wahr ist, was wahr ist")



Als nach einer langen Zeit der Regen wieder fiel, wusch er erst Flitter und Glitzer hinweg. Bald aber Farbe und Putz, das Stroh aus den Wänden, den Lehm. Ließ zurück nacktes Holz, ein Gerüst für Träume, Nägel und Seilschaften. Ließ zurück das Nichts, regnete weiter und spülte am Ende das Gesagte, Gedachte oder still auch Erhoffte die Hänge hinunter.

Wie alles immer weniger wird. Wie die Dinge, die erinnern, entfernt, abgenommen, versteckt werden. Wie man geht, weil man irrt, es gebe ein Bleiben, ein Halten, ein Dennoch. Wie aber nichts passiert. Weil es eben nie genug ist. Und wie man merkt, das was so groß hätte sein sollen, verschwindet, sich löst, zerfranst, zerfasert, bis am Ende die Gleichgültigkeit bleibt, ein leerer Tisch in einem Café. Wie alles nichts wird.

[aus meinem Buch: Pastis und Pathos. Zuviel ist nicht genug]