Montag, 17. März 2008


Ok, du hattest recht



Als ich mir vor Jahren den übrigens sehr lesenswerten Roman von Junichiro Tanizaki kaufte, meinte die sehr schöne Frau™ auf ihre besondere, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit spöttisch zu nennenden Art, daß es sich schon allein des Titels wegen dabei doch nur um mein eigenes Tagebuch handeln könne. Die Mantik des Buchkaufs.

Damals habe ich noch gelacht. Mittlerweile wird mir klarer, wie scharfsinnig sie war. Man wird nicht zum Narren gehalten, man hält sich selbst zum Narren.

Der süße Traum der Illusion. Delusion, der Instantzauber aus dem Vakuumpack. Just add blood. Just add Gequatsche. Das dreifaltige Credo der Abgeklärten hingegen lautet: Nie etwas glauben, nie etwas erwarten, nie überrascht sein. "Ich will, daß Liebe wahr wird", singt Distelmeyer. Ich will nur meine Ruhe.

Ich weiß noch, wie ich mit nackten Füßen über den Parkettboden schlich, raus auf den Balkon, den Mond sah, die Stadt da draußen, die unbekannte, ein Geruch, der mir fremd war, und ein Summen wie ein kaputter Kühlschrankmotor. Ich vergrub mein Herz im Blumenkasten. Etwas, das bleibt. Weil ich dachte... weil ich dachte, weil ich an etwas Rares dachte.

Immerhin das.