Sonntag, 22. Juli 2007


Schau Mama, eine Motte in meinem Mund

Back in the Eighties we were all Moth.


"When Mama Was Moth" - Cocteau TwinsDumpf, dumpf, dumpf. Tag ein, Tag aus, nicht denken, weitermachen: Manchmal, während man mit den Fingern den ganz großen, dildoesken Schalter Richtung Schnellabschaltung legen möchte, irritiert, sinnierend, ist plötzlich auch schon wieder Wochenende. Rock & Wrestling-Tage; aber ich treibe unbestimmt an vergnügungssteuerpflichtigen Ereignissen vorbei. Während ich mein Medikamententagebuch fälsche, denn nächste Woche stehen wieder Arzttermine an, beschalle ich die Entenkolonie vor dem Fenster mit Altmusik. "Oh, precious love of mine" holen Mary Beats Jane kurz melancholische Atempause, ehe sie weiter dicke Bretter bohren. Zehn Jahre Locust, mir ist heute nach Krach. "Hope that I won't die too young." Das Röhrchen für die Urinprobe steht wie eine Miniaturrakete aufgerichet im Bad, bitte alle Blogger mal vortreten zum Dopingtest, die Medien werden nicht mehr berichten.

Heute nachmittag tupfte aus dem staubigen Grau der Straßen von St. Pauli der leuchtend orange Umhang eines Buddhisten hervor, der kurz den Touristenplan studierte, um sich dann seligen Lächelns auf die Reeperbahn vorzuwagen. Der Dalai Lama ist in der Stadt und wer als Fremder kam, darf dennoch als Freund wieder gehen.

Wohin soll es gehen, bleibt die interessante Frage, die ich aus dem Nachhall einer frisch zerplatzten Seifenblase noch entnehmen kann. Viel zu lange harrte ich hier im Staub, doch der anvisierte Urlaub gerinnt zusehends zu einem Irrwitz. Vielleicht sollte ich Ziel, Zeit und Erholung anders fassen und Hilfe suchen in einem buddhistischen Schweigekloster. Ich müßte aber garantiert die Musik leiser drehen. Selbst Gang Of Fours "At Home He's A Tourist".