Samstag, 23. Juni 2007
Getreu dem geflügelten Luther-Wort, "wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch auf einen Flohmarkt gehen", trotzte ich mit Freuden dem Schauerwetter und verregneten Silberfischchen, um einen meiner Lieblingsmärkte zu besuchen. Denn nichts ist so eine Lust und beschleunigt den Puls über alle Maßen wie das Wühlen in fremden Sachen. Dermaßen zu Unsinn aufgelegt, sagte ich diesem freundlich hallo und nutzte die vollgepladderte Stimmung der Händler zur günstigen Gelegenheit. Dieses Kleinkonvulut von alten Bürostempeln beispielsweise, das mir für "einsfünfzig" angeboten wurde. Groß war der Spaß, als ich für meine fünf um Rabatt bat und klar wurde, die sollte alle zusammen soviel kosten. Wir einigten uns dann auf zwei, schließlich bin ich nur im vorwerfen, nicht aber im nachwerfen lassen geübt.
Noch fehlt mir das U, jedoch ein X habe ich schon. Was ich vertraulich zur Ablage führe, wird man dann sehen, aber leider schreibt man sich heute nur noch eMails, keine Briefe mehr. Sonst könnte ich, sollte ich jemanden mal so richtig aufaddieren und abstempeln wollen, ein sattes "Diese Abrechnung wird nicht unterschrieben" daruntersetzen. Fast so gut wie der überaus praktische "I haven't got time to read this crap"-Stempel aus England.