Freitag, 22. Juni 2007


Heimdekoration

Was für wundervolles Geschirr, das Laura Zindel da macht. Gibt es wahrscheinlich wieder nicht im Haushaltswarengeschäft, ich als Kunde bin ja nirgendwo König. (Heute wollte ich Kaffee aus dem Betriebskaffeeautomaten kaufen und was war? Nur noch Uli-Stein- und Weihnachtsmotiv-Henkelbecher im Schrank. Behältnisse, in denen jedes Getränk zu Essig wird. Aber so fängt es an. Merkt euch meine Worte.)

Obwohl, die braunen Ränder gehen natürlich gar nicht. (Die blauen auch nicht.) Es ist eben nichts perfekt. Einigen wir uns also auf: wundervolle Motive.

Dazu passend vielleicht die schnieke Ameisentapete von GAMplusFRATESI. Belebt die Wände und camouflagiert geschickt womöglich lebendige Mitbewohner.


 



Strip to the Heart

Träumerische Zeiten, in denen nur die Hoffnung auf eine goldene Zukunft höher toupiert war als Haare. Eine Zeit aber auch, in der junge Damen noch nicht Netzwerke administrierten, sondern auf eine Weise Geld verdienen mußten, indem sie ihre körperlichen Attribute den lüsternen Blicken möglicherweise älterer Männer aussetzten. Ich rede vom anzüglichen Ausziehtanz! Nun hat eine Dame einen Fundus von knapp 400 Polaroids erworben, auf denen Ende der 60er Jahre Bewerberinnen für derlei Animierjobs in Südkalifornien posierten. Dankenswerterweise hat die Sammlerin ihren Schatz einer sehr bekannten Bilderbetrachtungsplattform anvertraut, so daß auch heute noch interessierte Augen sich der Schaulust hingeben können - einer rein dokumentarisch interessierten freilich.

Die Strip Polaroids sind relativ sicher für die Arbeit und sollten sogar in der deutschsprachigen Sektion der Fotosammelstelle zu sehen sein. Denn, und nun kommt der traurige Teil, die witzigsten und offenherzigeren Fotos wurden nach allzu geifernden Reaktionen von der Besitzerin selbst wieder gelöscht. Bevor jetzt jemand "Zensur" schreit. Respekt, also: Das sind faszinierende Dokumente einer Zeit, <TV-Doku-Voice-over>deren Hoffnungen und Träume nur Flitter waren wie die Pailletten eines engen Kleides - und bald in sich zusammenfallen sollten wie Bienenkorbfrisuren im Regen.</TV-Doku-Voice-over> Denn wie jeder Blogger weiß: Hinter glitzernden Kulissen wird auch viel geweint.