Donnerstag, 8. März 2007


Bruder Jakob

Nachts greifen mich die rostigen Arme. Nachts höre ich das Glucksen der Regenrohre, das Husten der Männer im Treppenhaus. Sie kommen von der Schicht, kleine Männer mit roten Augen und zerbeulten Hüten, die aschgraue Schatten über ihre Gesichter werfen.

Ich gehe nicht raus, ich verweile in meinem Schlummer. Ich höre nicht die Glocken. Ding Dang Dong. Die alten Türen öffnen sich schwerer mit der Zeit. Draußen summen die hutzeligen Männer ihr Lied. Nein, man kann nicht zwei Melodien gleichzeitig pfeifen. Schreibt das bitte auf.

Morgens schleiche ich mich zum harten Brot. Das Augenpaar im Kühlschrank folgt argwöhnisch jeder meiner Bewegung. Licht an, Licht aus - da drin wird nicht geschlafen. Manchmal, wenn all das Eis aus dem ***-Fach nicht reicht, meine Schläfen zu beruhigen, denke ich, gut, es ist wohl an der Zeit.

Sich als junger Mann verkleiden, runter, raus, tänzelnd aus dem Treppenhaus. Den Schlurfern ins Gesicht geschrien, den Trödlern einen Tritt. Das Leben im Mobilgerät, Hab und Gut verschenkt. Dann einfach eine Klingel gedrückt, Guten Tag, ich zieh jetzt ein.

Oder immer weiter.