Freitag, 23. Februar 2007


Einfach die Laufrichtung ändern

... drifter coming in
never touching down - never leaving ground
a twilight world in which we roam
still we don't belong - drift on

(Siouxsie and the Banshees, "Drifter")

Es will einem wahrscheinlich etwas sagen, wenn man morgens in der Fabrikeingangshalle versehentlich den Aufzugknopf "nach unten" drückt - so als wäre bereits Feierabend und man wolle wieder nach, ja wohin eigentlich? - und ein leises Pling weist einen darauf hin, daß es tiefer derzeit nicht geht.

Falscher Knopf also. Falsche Richtung. Leider sind nicht alle Probleme so einfach mit "oben" oder "unten" zu verorten. Derzeit eher das Gefühl auf eine kreisende Spirale zuzulaufen. Die Kollegin sagt, es ginge doch nur noch darum, einen Ausstieg aus diesem Beruf zu finden. Ehrenvoller Rückzug hieß das früher. Es geht darum, einen Ort zu finden, keine Provisorien. Keine Sanatorien. Das Leben als stete Folge von Übergängen, ein Transit zwischen Gesundheitskompromiss und Rentenformel. Ich komme jetzt in das Alter, in dem andere sich einfach einen roten Sportwagen kaufen. Andere winken ab wegen des Klimawandels. Ich winke auch ab. Denn Rost wird alles, was ich berühre.

Du mußt einfach die Laufrichtung ändern, sagt die Katze. Ach ja? No direction home. Aber leider zu alt, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Am besten, man mahnt sich selber ab.