Montag, 15. Mai 2006


Kath. Gesangbuch, 717 (Ach, wie flüchtig...)

Sie sitzen strickend an der Wand entlang,
Mützen aus Ruß dem nackten Schläfenbein,
Zur Marseillaise, dem alten Sturmgesang.

(Georg Heym, "Berlin III". 1910.)

Och nee, nicht der schon wieder. Doch, doch. Die dritte Station meiner kleinen Lesetournee führt mich also in die ewig heitere Stadt. Berlin, du dumpf brüllender Moloch, Heimstadt moribunder Menschen... Äh, ja.
(Sorry, got carried away.)

Die geschätzte Frau Modeste hat geladen und so ist es mir eine Freude, die Arbeit an den doppelköpfigen Kälbern kurz beiseite zu legen und in drei Wochen mit den Herren Burnster und Ole aus Absurdistan total wahre Geschichten, strammnüchterne Berichte sowie aus Beipackzetteln garantiert rezeptfreier Kräutermischungen zu lesen. Wie immer nehme ich auch die Beichte ab, kuriere Zahnleiden und schwindsüchtige Tiere und schwitze biblische Motive in mein T-Shirt. Spontane Seligsprechungen vor Ort nach Absprache. Um freundliche Anteilnahme wird gebeten, außer, Herr Burnster plant etwas anderes.
Wir sind bis dahin flitzegespannt.