Dienstag, 10. Mai 2005
Selbstverständlich bin ich auch genervt. Vielleicht zu sehr, vielleicht sollte man es lockerer sehen, das Maul halten vor allem, so wie die Diplomatischeren.
Dennoch denke ich, daß einige von denen, die nun meinen, man solle alles nicht so eng sehen, niemals bereit wären, mit Leuten Fußball zu spielen, die den Ball permanent und unbelehrbar ins Aus kicken - und sei es nur für "ein paar Zentimeter". Der Spaß und Lustgewinn erwächst eben auch durch die Regel, die das Spiel umgeben.
Solche Community-Geschichten sind Teamsport, das jedenfalls möchte ich glauben. Mag sein, daß es Spielführer und Wasserträger gibt, aber es gewinnt nur die Mannschaft. Diven sind selten gut gelitten. Gute Spielzüge und Teamplay, nicht herausragende Einzelleistungen, sind dabei der Lustgewinn.
Es ist ein demokratisches Prinzip. Schwierig ist das nicht, einfach sogar. Sehr, sehr einfach. Es zählt nur ein gewisser Grundkonsens.
Diskussionen darüber nennt auch nur "typisch deutsch", der noch nie wütende Bretonen darüber diskutieren hat hören, ob die eine Kugel nun näher am "Schweinchen" liegt als die andere. Bei John McEnroe war der Ball immer "in", und der Schiedsrichter, der auf dem "out" beharrte, konnte im Kontrast nur eine unglücklich-piefige Figur abgeben. Zwar bedingten sich beide, für das Gelingen der Show. Aber es war immer die Show eines Einzelspielers, der sich inszenieren wollte. Und dennoch: Auch hier blieben die weißen Linien auf dem Ascheboden die Grundvoraussetzungen für das Spiel.