Dienstag, 11. Januar 2005


Sacre du Printemps

Herr LeTeil machte mich auf einen schönen, was sage ich, sehr schönen Artikel in der Zeit aufmerksam, der ein schönes, was sage ich, sehr schönes Vorkommnis beschreibt. Geschmack hin, Schnappi her, eins ist völlig klar: Die Deppen der Musikindustrie sollen sich gefälligst selbst einen MP3-Player ins Knie bohren. Von Musik haben die sowieso keinen Plan, von Industrie höchstwahrscheinlich auch nicht. Ich als Miteigentümer der Musikindustrie (ja, auch ich habe mal Aktien gekauft, damals. Repent, Sinner! Repent!) darf das sagen.

Haha!

Heute war ja der erste Frühlingstag im Jahr. Ich bin sicher, es werden noch einige folgen, aber der erste ist immer der schönste und den vergißt man auch nie. Temperaturen um die 15 Grad lockten manche eher nachlässig bekleidet zum Altpapiercontainer, andere jagten die ersten Mücken oder setzten sich bei der Russin gemütlich auf dem Naschmarkt nach draußen. Ich selbst wollte da nicht zurückstehen und gab heute dem inneren und unzähmbaren Drängen nach, endlich einmal für Durchblick zu sorgen. Fünf Fenster putzte ich nachdem ich vom eher lustlosen Eisenbiegen aus der Werft nach Hause kam, was zu dieser Jahreszeit nichts anderes heißt als daß ich sie im Dunkeln putzen mußte. Immerhin legte ich Strawinsky dazu auf.

Das wird morgen ein buntgestreiftes Erwachen geben, fürchte ich. Ein heiteres Frühlingserwachen. Aber was soll's, dann stelle ich mir einen Strauß Tulpen in die Küche. Bestimmt gibt es auch schon Schokoosterhasen zu kaufen. Denn wenn man so ins Alter kommt, verfliegt die Zeit bekanntlich immer schneller.