Freitag, 17. September 2004
Im Rahmen eines selbstfinanzierten Forschungsstipendiums hat es mich gerade nach Köln verschlagen. Gelegenheit, ein wenig rheinische Luft zu schnuppern. Und kölsche Tön' zu hören. Bei einem kleinen Rentnertreff vor einer Kirche setzte ich mich solidarisch zu den alten Leutchen auf die Bank. Hier wird ja noch viel geredet. Nicht wie bei den norddeutschen Opis, die den ganzen Tag auf der Bank sitzen und höchstens mal "jo jo" oder gesteigert "och jo" herausbringen.
Die Hausfrauen klären selbstbewußt die Mittagsfrage auf der Straße ("Isch henn noch wat von jestern, det muß auch ens weg."), dazwischen wird Lokalpolitik verhandelt ("Un' dat mit'm Effzeh, dat is' ne Affenschaand!"). Man ist hier im Veedel nicht allein.
Im Dom lauschte ich einer Orgelprobe. Allein dafür hat sich der Bau dieses Mammutwerkes schon gelohnt, sollte mal jemand fragen. Diese Architektur führt ja dazu, daß man selbst sich ganz klein fühlt. Aber ein wenig Demut soll ja nicht schaden. Und auch das verklemmte "a" dieses gekaperten iMacs soll mich nicht von weiteren Forschungen abhalten.
"Bleiben Sie dran, Herr Kid?" - "Ja, sischer dat."