Sonntag, 29. Februar 2004


Guten Tag, mein Name ist...

blabla. So ruft ein bekannter ehemaliger Senator kurz vor der Wahl wahllos Personen in dieser "schönen Stadt" [tm] per Telefon an. Blablabla, deshalb wählen Sie mich. Blablabla. Und diese Telefon-Spam-Bandansage ist dabei richtig gut gemacht. Die Intonation hervorragend, der Text präzise, suggestiv und stringent, die Tonality sehr genau ausgependelt zwischen höflicher Demut und überzeugender Bestimmtheit.
Wieso eigentlich hat immer der politische Gegner die besseren Kampagnen? Selbst zum "Aufräumen" will er kommen. Kann in meinem Keller anfangen. Der Herr M.? Fährt Bobby-Car wegen der Kitaplätze. Soll die Firma nicht verkauft werden? Schon wieder auf den falschen Sitz gesetzt?

Also, heute ist Wahltag.
Abschiedsräume, Toiletten - ist das nicht alles irgendwie dasselbe?

"I'm crazy for you, but not that crazy", singen die Magnetic Fields auf persönliche Empfehlung meiner Wiener Lieblings-Korrespondentin, die - hätte ich Rentenansprüche oder eine Lebensversicherung - sofort heiraten würde. Aber erst einmal gehe ich ins Wahllokal und schaue, was da zu machen ist.