Kurioser und kurioser
Frau Stella hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Nun bin ich kein eifriger Beantworter dieser Aktionen (das zuletzt zugeworfene Koch-Stöckchen habe ich einigermaßen elegant abgewehrt), aber wenn es um Kuriositäten geht, muß ich nicht erst eine Umfrage starten. Gemäß der Frage Bin ich eitel? versteht sich die Antwort von selbst.
Das Kuriose ist nämlich, daß einem starken Verdacht zufolge ich, und nun halten wir alle mal den Atem an, den Begriff Stöckchen eingeführt habe.
Ja, ihr kleinen Schandmäuler. Frau Fragmente in ihrer vorurteilslosen Präzision kann es beweisen (dieses Organigramm ist sicherlich heute noch für die Edelmänner dieser Welt hochinteressant). Zuvor liefen nämlich fast nur englischsprachige Kettenbriefe durchs Blogland. Weblog-Forscher also bitte antreten zur Quellenforschung! Denn das muß jetzt mal rechtsgültig geklärt werden, sonst erleben wir vielleicht gerade einen Fall von urbaner Mythenbildung. Sollte ich jedoch recht haben, dann ist dieser Eintrag in der Wikipedia nicht ganz korrekt. Zumindestens nicht, was die Genese des Wortes "Stöckchen" angeht. An ein Staffelholz habe ich jedenfalls nicht gedacht. Letzten Endes kann ich euch sowieso nicht abmahnen ist es natürlich auch wurscht.
1. Ich gehe sehr gerne zum Zahnarzt.
2. Ich lese heimlich JennyBabe.
3. Bevor ich anfing, nachts zu bloggen, versuchte ich mich in der Forschung und in der Wirtschaft.
4. Meine Freundin hat damit gedroht, mich von ihrer Blogroll zu werfen.
5. Als ich vor 15 Jahren die ersten Produkte sah, rief ich spontan: "Super. Da will ich mal arbeiten". Es ergab sich dann eher zufällig, aber seit fünf Jahren arbeite ich in genau dieser Fabrik.
6. Ich kann telegrafieren. Das heißt, ich konnte es. Hand und Ohren dürften aber sehr eingerostet sein.
Gern würde ich noch Dinge behaupten wie "Nackt wiege ich mehr als angezogen", "Ich habe sechs Zehen - und das auch noch an jedem Fuß" oder "Ich bin Freizeittätowierer und habe mich beim ersten Mal verschrieben" - aber für so was bin ich einfach - zu normal.
Ich überlege sogar, Jenny Babe auf meine Blogroll zu setzen. Da ist noch Platz.
So ein Zufall: Jennybabe lese ich auch - in steter Sorge, dass mich dort irgendwann das Konterfei meines leicht missratenen Neffen anblickt, der im Nachbarkaff von Jenny wohnt. Ich würde Fremdschäm-Krämpfe kriegen, wenn ich bei Jenny über ihn lesen müsste: Also, der T. is ja auch nen ganz Süßer, auch wenn seine Mugge net so mein Ding iss...
Ich bin so ein Freak. Es ist mir peinlich.
Nicht ernsthaft oder? Ich finde das eine beachtliche Geschichte - vor allem auch im Rückblick, wenn man ablesen kann, wie sich die Verhältnisse in der Blogszene verschoben und verändert haben. Insofern ist aus der an und für sich netten Spielerei eine Untersuchung mit geradezu historischem Wert geworden. Und außer Ihnen hätte das kaum einer so präzise hinbekommen. Ich find's toll.
Mich als Blogger-Frischling hat dieses Forschungsprojekt damals auch nachgerade
elektrisiert, auch wenn es letztlich fragmentarisch blieb. Später hat es ein gewisser Donvanone mit technischen Mitteln (Tracker-ID und all so was) nochmal in größerem Maßstab versucht, den Weg seines selbstgeschnitzten Stöckchens nachzuvollziehen. Aber der Verdienst, es als erste empirisch untersucht zu haben, gebührt definitiv Ihnen, Frau Fragmente. Ich kann daran nichts freakiges finden.
Im Nachhinein finde ich diese Auflistung immer noch äußerst aufschlußreich, wenn ich mir auch ein Baumdiagramm gewünscht hätte, um die Generationenabfolge besser sichten zu können. Kein bischen freakig.
Telegrafieren kann ich auch, bzw. dazwischenfunken. Das ist aber auch alles.
Wo Sie es erwähnen: "Dazwischenfunken" - dieser Begriff, durch Internet und Telefonverkehr in seiner Beduetung fast völlig versunken, gewinnt durch die Mode der Wlan-Netze bestimmt an Bedeutung. Ich mag ja sehr den musikalischen Rhythmus der Telegrafie.
Deshalb hat auch der Buchstabe "V" für mich etwas schicksalhaft an die Tür Klopfendes.
Und didadidit ist sowieso ganz groß.
1. würde ich allerdings eher als pervers deviant denn als kurios bezeichnen...
Nächste Woche Montag bin ich wieder dran, kleine Füllung machen. Ich freue mich schon so! Mein Zahnarzt ist toll - und die Helferinnen erstklassig. Da ist man gern ein wenig... anders.
Verstehe. Daher das Interesse an der Unterkronenkaries. Sie haben da gewisse Pläne, nehme ich an?
Nach der letzten Wurzelkanalbehandlung (es gibt schönere Dinge) herrscht Friede unter der Krone. Jetzt ist mir ein Stückchen Zahn rausgebrochen, das lasse ich am Montag mal begutachten und zuzementieren. Ich möchte ja nicht zum zahnlosen Tiger werden.
Aber das Stück ist doch nicht unter der Krone herausgebrochen? Bei wurzelkanalbehandelten Zähen besteht ja immer die Gefahr, daß die Zahnsubstanz spröde wird...
Ich bin am Dienstag wieder dran.
Nein, das ist nun ein anderer Zahn. Ich habe ja mehrere. Die Krone kam anschließend (angebohrt) wieder drauf. Das ermöglicht den Mitmenschen den tollen Spruch: "Na, wohl ein Zacken rausgefallen?" Ich lache dann immer. Ganz jovial.
interessant das alles. ich habe sogar mal irgendwo bei jenny babe kommentiert, ja, das tückisch durch die adern kriechende lehrerinnen-syndrom verschmolz dort jäh mit der pädagogischen baustelle... schade, dass ich meine zulassung schon habe, sonst hätte ich ausgereifte reflexionen zum thema "kognitiver strukturalismus oder psychodynamischer ansatz, angewendet am elektronischen subjekt" von mir geben können.
und mein freund will mich zwar nicht aus der blog-freundesliste streichen, versuchte aber sich zu weigern, weiterhin bei mir zu kommentieren (was ich offenbar nun doch unterbinden konnte).
sonst hab ich aber noch alle zacken auf der krone. glaub ich.
Das klingt kompliziert. Ich mag Blogs, die ganz unbekümmert sind bei dem, was sie tun. Bei zu vielen schaut das "Gemachte" durch.
wird jennybabe jetzt die neue "Group Tekkan"?
Naa, das Hermetische Café ist höchstens ein Sprungbrett in einer regennassen Nacht an der bretonischen Steilküste.
Ich glaube, Herr Winkel hat die mal als "Starter-Girl" für eine Autoaktion groß rausgebracht. Die ist also schon berühmt.
ich finde das ja auch ganz süß. ich war auch nur freundlich bis pädagogisch wertvoll, keineswegs zynisch. und wenn man von allen schülern solch eine schriftlich-elektronische ich-charakteristik hätte, wäre das lehrerleben wesentlich einfacher. naja, nur eben hart am überwachungsstaat, aber da sind wir ja sowieso schon, eigentlich, fast, ein bisschen. ;)